Hochwohlgeborner,
Hochverehrter Herr Staatsrath und Ritter hoher Orden!
Unser verehrtes Mitglied, Herr Consul von Kolb, wird hoffentlich gegenwärtig Euer Hochwohlgebornen die Bezeugungen der Dankbarkeit und der höchsten Achtung des Vereins für das Denkmal Schiller’s, das Hochdero Großmuth sein Gedeihen verdankt, dargebracht haben. Von München haben wir die erfreulichsten Nachrichten. Die Basreliefs sind in hoher Vollendung aus dem Gusse hervorgegangen; die Statue ist abgeformt und in wenigen Wochen wird der Guß beginnen. – Ein in mehr als einer Hinsicht sehr geeigneter Platz ist in der Mitte der Stadt zur Aufstellung desselben bestimmt. – Jetzt entsteht aber eine Frage, welche der Verein sich ergebenst erlaubt, Ew. Hochwohlgebornen zur Entscheidung vorzulegen. – Soll der Granit zum Postamente polirt werden, oder würden unpolirt bleiben sollen nach Ew. Hochwohlgebornen Absicht ? – Der Verein ersucht Ew. Hochwohlgebornen gehorsamst, diese Frage als einen Beweis gütigst aufzunehmen, daß er sich gänzlich Ihrer Ansicht unterwirft, und bei der Beantwortung denselben einzig künstlerische Rücksichten entscheiden zu lassen. – Zugleich bittet aber der ergebenst Unterzeichnete gehorsamst, die Entscheidung ihm so bald als möglich gütigst zukommen zu lassen, da alle Arbeiten sich darnach richten müssen und der Verein keine Zeit verlieren möchte.
Genehmigen Sie die Versicherungen der ehrfurchtsvollen Hochachtung, mit welcher sich im Namen des Vereins unterzeichnet
Ew. Hochwohlgebornen
Stuttgart den 6. December | |
1837. | |
Ich erlaube mir noch hinzuzufügen, daß nicht davon die Rede ist, | ergebenster Diener |
ob den Granit rauch, ungeschliffen bleiben soll, sondern nur | Hofrath Dr. v. Reinbeck |
von seiner Politur. |