Hochverehrter Herr Thorwaldsen!
Durch die Güte des Herrn Geheimerath Kestner, kann ich Ihnen! die sämtl. noch rükständigen Zeichnungen des Alexander=Zug, die noch in meinen Händen waren, zurüksenden, für deren Mittheilung ich Ihnen verbindlichst danke.
Bei der hier allgemein verbreiteten Nachricht, daß Sie selbst Teutschland u auch München besuchen würden, hielt ich selbe zurük in der Meinung solche Ihnen persönlich wieder zuzustellen. Herrn Baron v. Cottà habe ich schon 2.mal geschrieben, daß Er Ihnen ein oder zwei Exemplare des Stiches nach dem Alexanderzuge möchte zukommen laßen, was Er mir auch rükantwortlich versprochen hatte, was, wie ich doch hoffe nun wird geschehen seyn, worüber ich mich jedoch erkündigen werde, da Er in ein paar Wochen wieder hieher kommen soll. –
Durch meine Vorliebe plastische Gegenstände zu stechen hatte ich mich entschloßen, die 24 kl. Malerstatuen v. Schwanthaler die Sie kennen werden im Stiche zu unternehmen, deren ich bereits bis gegenwärtig 12. vollendet habe, die ich alle übrigen noch mit gleicher Liebe durchführen werde.
Für den würtembergischen Kunstverein sollte ich einen Gegenstand zum Stiche vorschlagen u übernehmen, ich fiel auf den Gedanken Ihre ausgezeichnete Statüe des Schiller dazu zu bestimmen, wenn selbe nemlich gezeichnet werden kann u darf; für die Mitglieder würde dieses Standbild mehrfaches Intereße haben – leider aber ist dieselbe nicht so aufgestellt daß eine effektvolle Zeichnung darnach gemacht werden könte ohne andere Hilfsmittel – Besitzen Sie nicht vielleicht eine solche davon, da Sie! wie ich weis heufig Ihre Werke zeichnen laßen ? – Am liebsten wäre es mir schön, wenn die Wahl des Vereins sich darfür bestimmen würde. –
Ja ich hiermit schließe, mich Ihnen, hochachtungsvoll zu empfehlen, zeichne mit voller Ergebenheit
Ihr bereitwilligste D. | |
München d. 15: Juli 1837. | Amsler. |