Altona den 6 Nov. 1833
Hochwohlgebohrner Herr Etatsrath
Sehr werther Freund
Ich habe Ihnen noch nicht meine Rückkunft gemeldet, ich habe Ihnen noch nicht gedankt für die unausgesezte freundschaftliche Aufmerksamkeit, wodurch Sie mir meinen zweimaligen Aufenthalt in Rom so vorzüglich angenehm gemacht haben, weil ich, wie Sie es Selbst wissen, mich überzeugt hälte alles dieses hier jezt mündlich zu thun.
Nun erfahre ich mit Bestimmtheit von Copenhagen daß Sie dieses Jahr nicht kommen und so eile ich Ihnen wiederhohlt die Versicherung meiner Dankbarkeit für alles was Sie für mich gethan, zu bezeugen und Ihnen zu sagen, daß wenn ich mich gleich sehr freue Sie im nächsten Jahre als meinen Gast zu sehen, ich doch wünschte, es wäre schon dieses Jahr gewesen; – dagegen hoffe ich daß wir Sie hier künftiges Jahr in einer freundlichen Jahreszeit sehen. –
Wir sind, auf unserer Rückreise von dem allerschönsten Wetter begünstigt gewesen und leben nun in unseren Erinnerungen. –
Ich weiß, lieber Herr Etatsrath daß es schwer ist, einen Brief von Ihnen zu erhalten, daher bitte ich Sie, lassen Sie mir einen Schreiben damit ich höre daß Sie Sich wohl befinden und meiner freundlich gedenken; lassen Sie mir auch schreiben, wenn Sie die Grazien nach Livorno absenden. –
Ich habe die Ehre mit größter Hochachtung zu seyn
Ew. Hochwohlgebohren
gehorsamster Diener u Freund
CH. Donner