München 9 November 1831.
Lieber Thorwaldsen, mit Freude vernehme ich aus Ihrem Schreiben vom 14ten. Oktobers Adonis Vollendung, der ich hörte daß es eines Ihrer besten Werke wäre. Eines der besten Werke Thorwaldsens, des größten Bildhauers seit des Alterthums Blüthetagen der Kunst, welch’ herrliches Werk besitze ich demnach! Ich wünsche daß Sie diese Bildsäule eingepackt Wagnern jezt zustellen möchten. München hat keinen so schönen Erwerb gemacht als wenn es Thorwaldsen besitzen wird. Spätestens einen Monat nach Empfang dieses, sollen Sie mir schreiben ob Sie im nächsten Frühling annehmen würden den Lehrstul als Professor der Bildhauerkunst bey hiesiger Akademie der bildenden Künste. Wenn Sie derer Professor würden habe ich vor Sie zugleich zum Staatsrathe in Ausserordentlichen Diensten zu ernennen. Selbst die von mir ernannten Minister haben keinen höheren Rang als den des Staatsrathes. Wollten Sie aber auch nur als Privatmann Ihren Wohnsitz in München nehmen, so werden Sie gleichfals in diesem Fall freudig von Allen, mit offenen Armen eben aufgenommen werden von dem Sie zu schätzen wissenden
Ludwig.
Wenn gehts an Churfürst Maximilian I.s Reiterbildsäule ?