Berlin d. 6 Iuli 1827.
Hochzuverehrenden Herr Praesident!
Euer Hochwohlgeboren habe ich die Ehre die mir von Ihnen im vorigen Jahre aufgetragene Platte nun zu übersenden, auf die Weise wie ich Ihnen schon durch den Bildhauer Herrn Wolff den Vorschlag machte, und Sie genehmigten, nämlich durch Vermittlung des Herrn Goldschmidt bis nach Chiasso an den lombardischen Gränze und von da mit der Diligence bis nach Rom. Nebst die Platte folgen vier Abdrüken und die Zeichnung, und bitte Sie Herrn Wolff einen Abdruk zu überlassen. Ich habe mein Möglichstens gethan um mit meiner Arbeit nicht ganz zurük zu bleiben, und erkenne sehr wohl wie viel höher die Zeichnung von Amsler steht. Indeß hätte ich wohl gewünscht eine etwas kräftigere Zeichnung von mir zu haben, indem diese so bläßenden Zeichnung mir die Arbeit sehr erschwert hat, und solche blaße Töne in der Platte sich nicht lange halten können. Daher muß ich Sie auch bitten die Platte nur einem sehr sorgfältigen Druken zu überlaßen, da durch die Fahrläßigkeit des Drukers die Platte sehr bald verdorben würde, und auch damit die Abdrüke nicht schlechter als die von mir gelieferten ausfallen. Mir bleibt nun noch übrig mich Ihrer gütigen Nachsicht zu empfehlen und für diesen für mich so ehrenvollen Auftrag zu danken, so wie Sie zu bitten das für diese Arbeit bestimmten Honorar gefälligst an Herrn Wolff auszuzahlen.
Sie hatten gewünscht daß 50 Stük Medaillen von Götz mit der Platte zusammen verschibt würden, da es aber ohne langes Verzögern nicht geschehen konnte, so habe ich vorgezogen die Gelegenheit zu ergreiffen und die Platte einsweilen versenden, auch wird es meinen Sorge sein daß die Medallien eben so gut an Sie befordert werden.
Ich empfehle mich angelegentlich Ihren Schutze und verharre in tiefsten Verehrung als
Euren Hochwohlgeboren
ganz gehorsamer Diener
J. Caspar. Kupferstecher.
[På udskriftsiden ses nedenstående tal, formentlig af Thorvaldsen]
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