No. 4206 of 10319
Sender Date Recipient
Johann Leeb [+]

Sender’s Location

München

Information on sender

Rødt laksegl uden præg.
Poststemplet: MÜNCHEN / 25 APR. 1827 samt 3[?] MAGG[IO]. Desuden yderligere et ulæseligt poststempel.

25.4.1827 [+]

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Bertel Thorvaldsen [+]

Recipient’s Location

Rom

Information on recipient

Udskrift: Illustrissimo / Signore / Sigre Cavaliere de Thorwalsen / celebre Scultore / a / Roma

Abstract

Leeb thanks Thorvaldsen for his advice and his helpfulness. He is pleased to have settled in Munich and mentions the many assignments he has had since he left Rome. He often thinks of his teacher and uses what he has learned in his work. He sends greetings from his wife, who has made herself at home in Bavaria and has started to learn a little German.

See Original

Hochgeehrtester Herr von Thorwalsen,

Vor allen Dingen bitte ich um Entschuldigung meines so langen Stillschweigen’s, Ihnen für Ihre vielseitig gehabte Bemühungen u. der Lehrreichsten Mittheilungen schriftlich widerholen zu durfen u. meinen herzlichen Dank zu erneuern, u. mich ferner Ihrer bisher genoßenen Gunst u. Gewogenheit zu empfehlen wünschte. Oft erinnere ich mich daß Sie die wesentlichste Triebfeder waren, durch Ihren g[üti]gen u. Einsichtvollen Rath in mein Vaterland zurükzukehren, die besten Folgen für mich haben würden we[ges] in der That sich bewies u. vollkommen mit meinem Schicksale zufrieden bin. Von Seiner Payestät dem König hatte das Glück sogleich bey meiner Ankunft 10 Colossale Brustbilder beauftragt zu werden, Alle Tonkunstler zum neuen Bau deß Odeon’s, welche bereits der Vollendung nahe sind, täglich erinnerte ich mich dabey Ihrer Lehren, u. verfolgte die Eigenthümlichkeit den verschiedenen Charaktere nach den best möglichsten Mustern welche aufzutreiben waren, so viel in meinen Kräften stund. Auch habe in der Zwischenzeit zwey Entwurfe gemacht zu einem Grab Monument der verstorbenen berühmten Sängerinn Vespermann, welche Sr. Mayestät dem König verlegte, u. das Publicum durch gütige Beyträge Ihr errichten will. Da das Mon[u]ment unter die Bogengänge auf unserm Kirchhofe soll zu stehen kommen, so habe eine Einfache Form, etwas in florintinischen Style angenommen, worauf der Genius deß Todes zur Einen Seite deß Sarges u. der andern, der Genius deß Ruhms, welcher einen Krantz darauf legt. Symbolische Gegenstände auf Gesang u. Musik, vertheilen in die übrigen Felder. In 6 Wochen reise auf der Landguth Sr. Excellenz dem Grafen v. Schönborn wo ich mehreres für Ihn zu besorgen habe, Er war mit seinem schlafenden Amor wie es scheint sehr damit zufrieden, auch habe für Ihn Eine Colossale Statue die Victoria zu machen Sie wird 9 Fuß hoch sitzend u kömt auf ein hohes Postament zu stehen gege[n]über der Constitutions Säule welche schon da steht. Diese Bestellung war mir doppelt angenehm u. ich hoffe mit Gottes Willen, auch mit Ehren davon zu kommen, um vielleicht ein größeres Vertrauen bey Sr. Mayestät dem König für größere Gegenstände dadurch zu gewinnen hoffe.
Gar oft denke ich an Sie Geehrtester Herr von Thorwalsen, u wüßten alle anwesenden junge Künstler in Rom den unersezlichen Verlust welcher durch die Entfernung von Ihnen eintritt, Sie würden jeden Ausspruch über Kunst von Ihnen mit noch größeren Nützen ziehen. Die Sammlung von Kupferstichen welche durch einen Verkehr mit Ihnen kurz vor meiner Abreise noch acquerirte, versüßen mir manche angenehme Stunden, ich wünschte mir daß ich auch noch die nachkommende Werke von Ihnen nach u. nach auch erhalten könt[e] um die Sammlung completter zu besitzen.
Ich muß Ihnen doch bey der Gelegenheit etwas von meinem Weibchen mittheilen, welche Gott Lob sich recht Wohl befindet, u. sich gerne in unsere deutsche Sitte zu schiken weiß, Sie ist auch allgemein geschäzt u. geehrt u. spricht schon ziemlich Deutsch, Sie trägt mir auf Ihnen viel angenehmes zu sagen, indem Sie Sich Ihnen bestens empfiehlt. Endlich füge keine andere Wünsche als daß Sie der, der Regierer so weislich leitet u. führet, Sie Uns noch lange mit beständiger Gesundheit erhalten möge u verbleibe in tiefster Hochachtung

  Ihr treuer Schüler
München den 25ten Aprill Leeb.
1827 —  
General Comment

Indholdet i Leebs brev viser, at Thorvaldsen ikke kun vejledte sine elever rent kunstnerisk, men også karrieremæssigt, eftersom det fremgår, at det primært var på Thorvaldsens anbefaling, at Leeb vendte tilbage til Bayern og fandt beskæftigelse der. Desuden er Leebs gengivelse af Thorvaldsens tilgang til genren portrætbuster vigtig for forståelsen af billedhuggerens arbejdsmetode.

Archival Reference
m12 1827, nr. 46
Thiele
Leeb, men ikke brevet, omtalt Thiele II, p. 126 og 208.
Other references

  • Katharina Bott: Ein deutscher Kunstsammler zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Franz Erwein von Schönborn (1776-1840), Alfter 1993, p. 88, note 5 (del af brev gengivet).
Subjects
Contemporary Reproductions of Thorvaldsen's Works · Sculptures by Other Artists · Thorvaldsen on His Own Art · Thorvaldsen as a Connoisseur · Thorvaldsen as Mentor for Other Artists · Thorvaldsen as a portrait artist · Thorvaldsen as Educator · Thorvalden's Assistants
Persons
Ludwig 1. · Franz Erwein von Schönborn
Last updated 07.03.2019 Print