[…] Thorwaldsen werden Sie bald sehen. Er denkt ernstlich auf die Reife nach Kopenhagen. Von feinem Vorschreiten als Künstler kann ich nie genug sagen; er seht auf lichter Höhe. Er hat eine neue Statue gemacht (ihm eingegeben durch die Restauration der äginetischen Kunstwerke, die etwas ungemein Hohes, ganz Eigenes, Neues, nie Gesehenes sind), die Hoffnung, die in der Rechten die Granatblume hält, still erhoffend, daß aus ihr die Frucht entkeime. Mit der Linken hebt sie das schöne Gewand. Wie göttlich diese Statue ist, wie se leicht von dem Fußgestell, obgleich sie mit beiden Füßen darauf steht, einem entgegenzuschweben scheint, wie sie schön und im höchsten Sinne des Worts graziös ist, kann ich nie genug sagen. Rauch sah ich leider noch nicht. Er ist in Carrara, wo er sehr viele und sehr schöne Arbeit macht. Rudolph Schadow, Schaller, Eberhard gehören hier nach Thorwaldsen zu den allerbesten.
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Das Neueste hier ist, daß der reiche Graf Sommariva in Mailand den Alexanderszug von Thorwaldsen, der bis jetzt nur in Gyps existirte, in Marmor ausführen läßt. Sie können denken, wie sehr sich Thorwaldsen freut und wir Alle.
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