FESTLIED
GESUNGEN
BEI DER
RUECKKEHR
DES
MEISTERS
ALBERT THORWALDSON
VON DEN
DEUTSCHEN KUENSTLERN
IN ROM
DEN 19 SEPT. 1841
Heil dem Manne der des Schoenen Licht
Aus der Zeiten Nebelschleier neu entfaltet,
Der Jahrtausende im Weltgedicht
Bluehnder Bilder um sich her gestaltet.
Was mit fluecht’gem Laute
Winckelmann erbaute,
Riefst zum hellen Tage
Du mit Zauberschlage.
CHOR.
Heil dem Manne der des Schoenen Licht.
u. s. w.
Jene Goetterwelt die laengst entschwand,
Die ums Leben wob die heitern Sagenkraenze;
Wecktest Du mit seelenvoller Hand
Reihtest sie zum frischen Bilderlenze.
Alexander winket
Und die Kunst versinket,
Die mit Zerrgeweben
Die Natur umgeben.
CHOR.
Heil dem Manne der des Schoenen Licht.
u. s. w.
Maechtig zogs zur Heimath Dich hinaus,
Und vom Freudenruf umrauscht mit hohem Sinne,
Liessest du erstehn das Gotteshaus
Wo Johannes spricht von lichter Zinne.
Des Erloesers Milde,
Lebt im Marmorbilde;
Der Apostelreihe
Athmet Himmelsweihe.
CHOR.
Heil dem Manne der des Schoenen Licht.
u. s. w.
Wandernd dann zum Suedem her vom Nord,
An der eignen Werke lebenvoller Kette,
Zieht mit Dir das Lied der Voelker fort,
Bild und Lied gruesst Dich an jeder Staette.
Wie vom Minneliede
Stroemte Voelkerfriede;
Einest Du der Zeiten
Und der Laender Weiten.
CHOR.
Heil dem Manne der des Schoenen Licht.
u. s. w.
Lasse wieder in dem ew’gen Rom
Aus der Sagen Nacht verklaerte Bilder steigen,
Sammle Bluethen an der Zeiten Strom,
Schaue dichtend in der Zukunft Schweigen.
Nach zo vielen Ehren
Die Dein Haupt beschweren;
Weil in unsern Kreise
Nach der alten Weise.
CHOR.
Heil dem Manne der des Schoenen Licht.
u. s. w.