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Omnes
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Neue artistische Werke.
Umrisse nach Thorwaldsens Werken. Erstes und zweites Heft. Stuttgart. Verlag von Gebrüder Franckh. 1829. Folio.
Es ist i[n] der That sehr zu beklagen, wie wenig in Deutschland die Arbeite[n] des groβen Künstlers bekannt sind, welcher, ein Kind des Nordens, mit der Natur und Sonne des Südens, in dem er seit geraumer Zeit wohnt, in Produktivität und genialen Schöpfungen wetteifert. Deutsche waren es zwar, die Brüder Riepenhausen, welche an dem früheren Unternehmen Antheil nahmen, die Werke Thorwaldsens in Umrissen durch den Stich bekannt zu machen. Eben dieses Unternehmen des Italieners Mori*)I liegt auch dem vorliegenden Werke bis jezt zum Grunde. Aber es war sehr zu bedauern, daß jene frühere Sammlung so unvollständig geblieben war, und daß man ihre Verbreitung im deutschen Vaterlande so wenig betrieben hatte, da sie gewöhnlich nur von Reisenden aus dem klassischen Lande mitgebracht worden war. Die Herausgeber der Hefte nun, welche wir dem Publikum anzeigen, versprechen in dem Vorworte zum ersten Hefte, nach und nach eine vollständige Sammlung von Umrissen nach den Meisterwerken des großen Dänen zu liefern; und, wenn sie im Stande sind, ihr Wort zu halten, so verdienen sie den Dank aller Kunstfreunde. Eine kurze Vergleichung dieser Lithographien mit den früher in Rom, erschienenen Stichen bestätigt, was gleichfalls im Vorworte des Werkes gesagt ist, die Anschließung der neuen an die frühere Arbeit. Die Zeichnungen sind wenigstens eben so rein, und das Papier, so wie das Aeuβere des Werkes, ist überaus schön und elegant zu nennen. Der Text – bekanntlich fehlt er in der römischen Edition gänzlich – ist kurz und dünkt uns erschöpfend. Ueber den Geist und die Vorzüge der Skulptur Thorwaldsens sind im Vorworte einige Winke ertheilt, die sich theils auf die Wahrheit und edle Naturgemäßheit in allen Schöpfungen dieses unerschöpflichen Kunstgenius, theils auf die Allseitigkeit seiner künstlerischen Thätigkeit, theils auf sein freyes und geniales Verhältnis, zu früheren Kunstwerken, aus welchen Thorwaldsen Motive zu entlehnen sich nicht gescheut habe, beziehen. Den lezteren Punkt möchte eine hämische Kritik vielleicht eher zum Tadel anrechnen, oder gar die Schaar blinder Verehrer läugnend von sich weisen, so wenig die Sache an sich geläugnet werden kann. Aber es gehört unseres Erachtens eben so eine schöpferische Kraft dazu, ein kaltes, schroffes, steifes und ungelenkes Vorgefundene zur Natur des warmen, weichen, runden und edeln Lebens hindurchzubilden und ihm einen neuen Stempel der Originalität aufzudrücken, wie, ein völlig Neues aus dem bildenden Gemüthe hervorzurufen. Hierbey erinnern wir nur an Thorwaldsens Engel mit dem Taufbecken und bitten damit die ähnlichen früheren Skulpturen zu vergleichen, wie sie unter andern die Kirche des Augustinerklosters zu Rom enthält. Wir theilen nun, den Lesern das Verzeichnis der Umrisse in den beyden ersten Heften mit:
E r s t e s H e f t.
1) Bildsäule des Jason;
2) Basrelief mit der von Achilles scheidenden Briseis;
3) Basrelief mit Hektor vor Paris und Helena;
4) Bildsäule des Mars;
5) Bildsäule der Hebe;
6) Basrelief mit dem Tanze der Musen um die Gruppe der Grazien zum Saitenspiele des Apoll.
Z w e y t e s H e f t.
1) Basrelief mit der anakreontischen Scene zwischen Venus und dem verwundeten Amor;
2) Basrelief mit Amor, der auf dem Löwen reitet;
3) Statue des Amor (in der früheren Weise, wie sie das Mori’sche Werk gibt; eine Nachliefer[u]ng der vor etwa vier Jahren von dem Künstler übernommenen Veränderung dieses schönen Werkes wird im Texte zugesagt);
4) Statue der Psyche;
5) Gruppe von Amor und Psyche;
6) Basrelief mit Amor und Psyche.
Bis jezt scheinen die vorliegenden Umrisse nur Nachbildungen der früheren Stiche zu seyn. Das Werk kann jedoch wohl darum kein Nachstich oder Nachdruck genannt werden, weil es bestimmt nicht nur Anschließung an die frühere römische Arbeit, sondern auch Vervollständigung derselben verspricht. Auch zeichnet es sich vor jenem Werke durch eine sinnige Zusammenstellung des Zusammengehörigen aus, wie solches namentlich der im zweyten Hefte mitgetheilte Cyclus von Darstellungen aus der griechischen Mythe von Amor und Psyche bezeugt. Störend ist aber das Ungeordnete des zweyten Heftes, so ferne hier nicht nur in dem Inhaltsverzeichniß zwey Blätter eine von der im Hefte selbst beobachteten verschiedene Reihenfolge haben, sondern auch darin eine Ungleichheit besteht, das die sechs Blätter des zweyten Heftes mit 7 – 12 numerirt sind, während sie im Inhaltsverzeichniß mit den Nummern 1 – 6 angegeben werden. Dieser Fehler der Nachlässigkeit ist um so mehr zu bedauern, als im Uebrigen die Ausgabe sich kühn neben jedes andere Unternehmen der Art stellen darf.
– en.
Dette er en trykt tekst fra det tyske kunsttidsskrift Kunst-Blatt, op. cit. Kun de passager af teksten, der vedrører Thorvaldsen, citeres her.
Sidst opdateret 29.06.2017
[Forfatterens note i den trykte tekst:]
Le Statue e li bassirilievi del Cr. Thorwaldsen incisi e pubblicati da Fdo. Mori. Napoli presso l’Editore. Roma presso Riale in Piazza di Spagna.