Herzlich geliebter Alder Freund
Reinhart!
Vor als im Traum von 1803 ist Ihr lebhaftes Bild, vor meinen Augen, und ist jäzt durch den umgang meines Sohnes Ferdinant immer ebhafter geworden, weil ich vernomen daß Sie unser Freundschaft an meinen Sohn bis zur lezten stunden seines aufenthalds in Rom, fortgepflanzen, ihm mit guden rath understizten, ich danke Sie recht herzlich vor alle Ihre bemühungen, einst in dem Ewigen Osten werden Sie Ihr lohn und den Br: -kuß von mir, als Vatter des guden Ehrlichen Jugend erhalden, in den Jahren wo wir beide stehen, ist die Täglicher gedanke, gedenke an den Todt – freilich ist es mir sehr schmerzhaft den einzigen Sohn zu haben, und Ihm nie wieder zu sehen seit 1819 wegen der weiten ferne, allein Gott hat es so geordnet und gewolt, ich überzeige mich täglich davon, durch alle ihm betrefente Cabalen welche in Dresden so auch in Grähenland [sic] vorgefallen sind, daß ihm keine anstälung von Gott bestimt wahr, als die er nach Filadelfia angenomen hat, es mag ihm gehen wie Gott will es sollte so kommen und nicht anders, meinen nochmaligen Dank dem Freunde, der meinen Sohn so gudt berathen hat, niemal werde Ihre gude handlung und freundschaft vergesen.
Ich bin mit aller Hochachtung Ihr dankbarer
Freund
und erstärbe als Sie treuverbundener Br:.
Franz Pettrich
Dresden
am 5 August 1835