21.7.1837

Sender

Bertel Thorvaldsen

Sender’s Location

Rom

Information on sender

Brevet har været forsynet med laksegl, men præget kan ikke ses på den lyskopi af brevet, museet råder over. Poststemplet: D. 4 / 2 8, samt et andet ulæseligt poststempel.

Recipient

Goethe-kommissionen

Recipient’s Location

Frankfurt am Main

Information on recipient

Tilskrift: An die Herren / Herren Mitglieder des engeren / Ausschußes des Frankfurter / Göthe=Comitée / Hochwohl- & Wohlgeboren / Frankfurth a/M.
Udskrift: Germania/ An die Herren / Mitglieder des engeren Ausschußes / des Frankfurthen / Göthe=Comité / Hochwohl- & Wohlgeboren / abzugeben bey d Herrn G. von St George / in / Franckfurt a/Main.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

Thorvaldsen declares himself willing to execute a monument to J.W. von Goethe. However, he wants to depict the poet leaning on a rock and not seated, as suggested by the Commission. He imagines Goethe with his left arm on a lyre and the right raised in a declamatory gesture, crowned with laurels but dressed in modern clothes. For the reliefs on the pedestal, he prefers figures from the Parnassus. He emphasizes that the more freedom an artist is given, the better the result. He thinks that he will be able to complete the model of the main figure within a year of the confirmation by the Commission.

Document

Ew. Hochwohl- & Wohlgeboren

ermangele ich nicht, für das sehr geehrte Schreiben vom 4.e d.M.I meinen aufrichtigen Dank und zugleich zu erkennen zu geben wie gern ich bereit bin, den Entwurf und die Anfertigung des Modells zu dem Standbilde Göthe’s zu übernehmen. Sonach erlaube ich mir, Ihnen zu unserer gegenseitigen Verständigung einige vorläufige Andeutungen hinsichtlich meines Entwurfes zu dem beabsichtigten Denkmale mitzutheilen.
Ihrem geehrten Schreiben zufolge spricht sich der allgemeine Wunsch dahin aus, daß der Dichter in sitzender Stellung dargestellt werde, und sehr gern füge ich mich diesem Wunsche in soweit, daß ich die Figur zwar nicht förmlich sitzend sondern beßer in halbsitzender an einen Felsblock lehnender Stellung darzustellen beabsichtige, und glaube auf diese Weise Ihren Erwartungen von der Wirkung des für den Raum im Freyen bestimmten Standbildes weit beßer zu entsprechen. Der linke Arm des Dichters würde die Lyra stützen; seine Rechte erhoben, wie in declamirender Stellung; auf dem Haupte der Lorbeerkranz. Durch Mantel, Untergewand, Beinkleider & Beschuhung werde ich dem Bedürfniß moderner TrachtII soviel als möglich zu genügen suchen.
Hinsichtlich des Postaments, insofern Sie selbiges mit basreliefs zu zieren wünschen, so würde ich jedenfalls den Figuren des Parnass mit Einschluß Minerva’s und der GrazienIII auf allen 4 Seiten herum, den Vorzug vor allen anderen sinnbildlichen Darstellungen geben, und möchte auf diese Weise auch wohl der Andeutung des vielseitigen Wirkens des hohen Geistes unseres Dichters am ausdruckvollsten entsprochen seyn. Es soll mich freuen wenn Sie sowohl hierin als in der Darstellung der Hauptfigur mit meinen Ansichten übereinstimmen, und hoffe es um so mehr als ich schon aus dem Inhalte Ihres sehr schätzbaren Schreibens folgern darf, wie Sie mit mir die Ueberzeugung theilen, daß: je freier in seiner Idée sich der Künstler bewegen – desto Gelungeneres man von ihm gewärtigen darf.IV
Die Statue würde von zweimalnatürlicher Größe seyn müßen. Hinsichtlich des Postaments ist meine unmaßgebliche Meinung, es nicht zu hoch zu bringen, höchstens um 1/4tel oder 1/3tel die gewöhnliche Mannshöhe überragend, denn die Wirkung der Hauptfigur kann eine weitere Entrückung vom Auge des Beschauers nach aufwärts hin, nur nachtheilig seyn.
In Betreff der Zeit zu Vollendung des Modells, so werde ich mich gern recht bald nach Empfang Ihrer gefälligen Antwort ans Werk machen, um alsdann binnen einem Jahre, wenn nicht das Ganze, wenigstens das Modell der Hauptfigur beendigt zu haben, und versichere übrigens schließlich daß ich bey Uebernehmung dieses Kunstwerks mehr die Genugthuung dem Andenken Ihres hochbegabten Dichters meine Kräfte widmen zu können, als mein anderweitiges Interesse in Betrachtung ziehen werde.
Genehmigen Ew. Hochwohl- und Wohlgeboren die Versicherung meiner ausgezeichnesten Hochachtung

Rom
d. 21. Juli
1837.

ganz ergebener
Albert Thorvaldsen

General Comment

Dette brev er i dag forsvundet. Afskriften er foretaget efter et fotografi af originalbrevet i Thorvaldsens Museums arkiv, m28A I, nr. 46.

Der findes et udkast til dette brev. Forskellene mellem udkastet og brevet er ubetydelige.

Document Type

Færdigt dokument af koncipist

Amanuensis

NN

Archival Reference

Indtil senest 1942 i Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum, Frankfurt a.M. Antagelig bortkommet under 2. verdenskrig. Kopi på THM m28A I, nr. 46.

Thiele

Omtalt i Thiele III, p. 596-598.

Subjects

Persons

Commentaries

  1. Dvs. Goethe-kommissionens brev af 4.7.1837. Forkortelsen “d.M.” betyder diesen Monats.

  2. Når Thorvaldsen lægger op til at afbilde Goethe i moderne klædedragt, kan man deri se en parallel til hans arbejde med monumentet for digteren Lord Byron, jf. originalmodellen på Thorvaldsens Museum A130.

  3. Figurkredsen på Parnasset (det græske bjerg Parnassus i dets mytologiske betydning) rummer i udgangspunktet Apollon og muserne, Dionysos og hans følge. Minerva og gratierne er Thorvaldsens tilsætning.

  4. Her som i mange andre skrivelser afsendt af Thorvaldsen finder man en tydelig understregning af, at han har brug for kunstnerisk frihed til at præge emnet ud fra sine egne intuitioner.

Last updated 16.11.2020