15.7.1844

Sender

Johan Bravo, Filippo Ricci

Sender’s Location

Rom

Recipient

Eksekutorerne for Thorvaldsens bo

Recipient’s Location

København

Information on recipient

Ingen udskrift.
Tilskrift: An die Herren / Executoren des verstorbenen / Conferenzrath Thorvaldsen’s / Testament / in / Kopenhagen.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

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Document

No 114.

In Erwiderung des Schreibens, vom 11 v. M. der Herrn Executoren in Kopenhagen, beantworten wir Demselben, daß Bravo in voller Beschäftigung ist mit der Einpackung von den Gegenständen die zu dem Nachlaß des verstorbenen Herrn Conferenzrath Thorvaldsen gehören. In den Kellern und Magazinen sind, unter Staub und Schmutz, nicht geahndete Arbeiten von Thorvaldsen gefunden die einen Schmuck des Museums abgeben werden. Wenn diese Arbeit nun auch nicht zu den Angenehmsten gehört, so ist die Genugthuung solche gefunden zu haben desto größen [sic]. Alle diese Sachen welche in dem Inventar nicht verzeichnet sind, werden in den zu übersendenden Liste, besondert angemerkt erscheinen. Daß die Einpackung mit aller möglichen Vorsorge, welche die Gegenstände so wie die Versendung nothwendig machen, geschieht, können die Herren versichert seyn und die Beweise sind bei den früheren Sendungen bereits dargelegt. Wie früher gesagt, hofft Bravo, wenn nicht unvorher gesehene Umstände eintreten, und wenn es unumgänglich nothwendig seyn muß, bis Ende August oder Anfang September mit der Einpackung fertig zu werden.

Von Hr. Martens finden sich zwei Kisten im Keller vor. Inhalt unbekannt. Dahingegen ist kein Theil des Werkes von Rosini und eben so wenig die beiden Gemälde die Treppe im Hause von M. Angelo und St. Peter zu finden. Erstes ist im Jahr 1842 von Bravo, mit den übrigen Bildern nach Kopenhagen geschickt. Soweit Bravo sich erinnert hat der Verstorbene an besagten Hr. Martens, Geld auf obige Gegenstände vorgeschossen.

Die Sachen vom verstorbenen H. Leg. Rath Brønsted werden wir bis aufs Weitere stehen lassen. Was nun die Statue von Thorvaldsen, so wie das Basrelief: Christus in Emaus anbelangt, so hat Bravo gleichfalls die Einpackung suspendirt. Hierbei muß selbiger die Herrn nach Pflicht und Gewissen darauf aufmerksam machen, daß für die Hersendung, über Mesina und Civita vecchia dieser beiden Sachen, die Kasten des Transports von Thorvaldsen als sein Eigenthum hier bezahlt wurden. Das Basrelief ist in Marmor angefangen und durch Holbeck an Arbeitslohn, von Thorvaldsen seinem Gelde, mit 80 Scudi bezahlt ohne den Werth des Marmors zu gedenken. Im Auftrag vom Thorvaldsen schrieb Bravo unterm 11 und 13 Januar 1842 an Herrn Conferenzrath Collin, wie die Frau Stampe mehrere Sachen verlangen ließ, daß er ihr von allen seinen auf Nysøe modelirten Arbeiten bloß einen Abguß zugesagt!

Die Auslagen der verschiedenen Ausgaben für Thorvaldsens Affairen sind bisher von Bravo gemacht und er wird auch damit fortfahren, denn von Torlonia ist bis alles abgemacht ist, nichts zu erwarten.

Bravo hat in Auffoderung [sic] von Hr. Kolb in voriger Woche die Rechnungen von Thorvaldsen bei Torlonia mit diesem durchgesehen und alle Quitungen sind in Ordung [sic] befunden. Torlonia macht es zur ausdrücklich Bedingung, daß er den Depositoschein von 6 und 21 Febr 1839 mit den Summen von 870 Scudi und 217½ Scudi verzeichnet zurück verlangt, da er nur gegen die verschiedenen ausgestellte Scheine die original Quitungen ausliefert. Dieser Depositoschein ist von Kolb an den Verstorbenen 1843 im Winter nach Kopenhagen geschickt und muß sich in den Papieren vorfinden. Das Geld selber ist von Bravo als durch Torlonia ausgezahlte Summen für Arbeiten von Thorvaldsen dort deponirt worden, währen seiner Abwesenheit von hier.

Wegen des Monuments von Pius VII, haben wir zu erwiedern, daß beide Engel hierzu von dem Verstorbenen ganz auf dessen Kosten ausgeführt sind. Der Graf Parisani, als Executor von Cardinal Consalivi, mit welchem Ricci sich en Verbindung gesetzt, erklärte daß er gar nichts mehr mit diesen Affairen zu thun habe und zeigte ihm an den Monsignore Lucidi, Oekonom von St. Peter. Er war grade auf dem Punkt die beiden Figuren bei uns zu reklamiren da nach den Gesetzen ein Gegenstand von Gips in jener Kirche stehen darf. Wir beabsichtigten daß die Kirche die Kosten des Transports, so wie die Aufstellung der beiden Engel übernehmen sollte. Dies konnte Ricci nicht erlangen und am Ende wurde festgesetzt daß die Masse den geringeren Theil, nemlich den Transport von Atelier bis zur Kirche übernehmen, dahingegen das Capital alle Auslagen der Aufstellung bestreite. Ferner wünscht man die beiden provisorisch aufgestellten Engel zu behalten. Diese sind nicht der Mühe werth sie zurück zu verlangen, da ihr Werth durch die Uebermalung, um den Gips die Farbe des Marmor [sic] zu geben, allen Reitz verloren hat.

Der Formator Antonio Ceci hat seine Rechnung eingegeben wornach er in den Jahren 1837 u 1838. für Thorvaldsen viele Abgüsse machte, im Werth von 576 Scudi, hierauf hat er 200 Scudi baar und die Form des Alexanderszug im kleinen, gleichfalls für 200 Scudi angenommen, erhalten, so daß seine Forderung noch 176 Scudi ist, wofür er die, im Inventar genannten Formen als Unterpfand ansieht. Aus den vorgefundenen Quitungen und Rechnungen, ergiebt sich gar kein Resultat. Ricci ist der Ansicht sich in Gutem mit ihm abzufinden.

CamiaI hat gleichfalls seine Rechnung übergeben, diese stammt von 1821 her, wo er mit einem gewissen Acquistapace ein Uebereinkunft traf, die Werke von Thorvaldsen zum Stichen zu zeichnen. Wie dieser Acquistapace später keine Mittel hatte die Zahlungen zu machen, übernahm Thorvaldsen das Ganze zu den festgesetzten Preisen. Auf diese Weise hat Camia bis zum Jahe 1830 für eine Reihe Arbeiten 111 Scudi 85 Baj. verdient, auf welche Thorvaldsen im ganzen 835 Scudi bezahlt hat. Hiernach kommen Camia noch 276 Sc. 85 Baj zu. Er kann seine Foderung mit Zeugen beeidigen. Dieser Camia ist ein armer Künstler, aber ein grundehrlicher Mensch, der immer treu an den Verstorbenen hielt und sich durch seine Wachsamkeit im Atelier auszeichnete. Auch mit ihm, werden wir ein Abfinden zu stande bringen, wenn man es uns überläßt diese Angelegenheit abzumachen.

Zu folgenden Werken, auf welche Thorvaldsen subscribirte haben sich nachträglich gemeldet: 1) Raccotta delle migliori Chiese di Roma e Suburbane, disegnate ed excise da Giacomo Fontana. Nach der original Unterschrift von Thorvaldsen hat er sich auf dieses Werk für 1 Exemplar subsribirt [sic] und hat bereitserhalten, von 4 Theile die fertig das Ganze ausmachen, bis zum 3ten Theil, Heft 15. und 2,) Museo di Pittura e Scultura. von diesem Werk haben wir 8 Theile und 1 Band Apendix gebunden, so wie vom 9 Theil, bis zum Heft N 225, in seiner Wohnung gefunden; das ganze Werk vollendet wird 15 Theile in 375 Lieferungen ausmachen.

Rom 15 Juli 1844.
F A Ricci Joh. Bravo

[På den anden led i venstre margen på første side:]
Fremlagt i Cftr Thorvaldsens Bo 23 Octbr 1844.

GustBrock

[På den anden led i venstre margen på side 2 (upag.):]
Dette Beviis er sendt Bravo, d. 31 Jul 1844

Archival Reference

Landsarkivet for Sjælland, Landsover-, samt Hof- og Stadsretten, Københavns Skiftekommission, Eksekutorboer. 1790-1979, pk. 444, nr. 114

Persons

Commentaries

  1. Dvs. den italienske tegner Leonardo Camia, der fra 1821 tegnede adskillige af Thorvaldsens værker til brug ved grafiske reproduktioner.

Last updated 04.01.2017