Dresden am 26. August 1817.
HochgeEhrdester
herzlichgeliebter Freund!
Mit Freuden denke ich an die zeit zurük, wo ich so glüklich wahr, in Rom durch Ihren freundschaftlichen umgang, so manchen Kunst genius zu meiner stäts täglicher errünerung als ein bey mir bleibendes andenken Ihrer Freundschaft;
Ich hoffe wen uns Gott gesund erhält, daß ich binen 2. Jahren daß Glük haben werde, Sie in Rom zum zweitemahle zu besuchen, und vieleicht meinen aufenthald längere zeit, als 1803. durch Ihren freundschaftlichen umgang als Bildhauer zur angenemster pflicht mir machen werde, zum beweiß das ich Ihnen städts hochschäze und liebe, nehme ich mir die freyheit, Ihnen eine Tabak pfeife zu überschicken, die ich bei[m] ausgehen selbst in gebrauch hatte, nehmen Sie diese kleinigkeit von mir so an, als ich es wünsche, denken Sie beim gebrauch derselbe wen Sie darraus rauchen manchesmahl an Ihren Freund Pettrich in Dresden der Sie von herzen hochachtet und liebt;
Der überbringer dieser stokpfeife, ist ein Mahler namens Hermann aus Schlößien, ein alder Freund von mir, der ein sehr guder Mensch ist, dessen stüles Solides betragen Ihnen gewis gefallen wird, wo derselbe gewiß eine freu[n]dschaftliche aufnahme von Ihnen, sich zur angenemster stunde machen wird, der zweite ist auch ein Mahler aus Dresden, nahmens Näke des Ober Amtmanns Sohn, ein ehemalige Scholar des Herrn GeheimeRath v. Graßy, ist auch ein sehr guder und stüler Mann, ich bin überzeigt daß Sie denselben den zutrit in Ihren Studio gestaten werden, und ihnen eine gude aufnahme zum theil werden wirdt.
Herr Pochmann grüset Sie recht herzlichen und büder,
Mit aller Hochachtung grüsse und küsse Sie recht herzlich als Ihr aufrichtig liebender Freund
Franz Pettrich