Allerdurchlauchtigster König!
Allergnädigster König und Herr!
Zu dem königlichen Dichter hab’ ich oft und lange in Prosa u. in Versen, die leider nicht gedruckt sind, gesprochen; vor dem König muß ich kürzer reden, – Wir reden in dieser Zeit so viel von Wissenschaft u. Kunst. Es ist furchtbar, wie das Leben den Geist u. den Dichter, der ganz Geist ist, oft hinausstößt. Seit länger als fünf Jahren ist meine Seele voll von Kunstwerken Trauerspielen u. Gedichten. Aber ich wollte meine Seele ganz u. voll wie Goethe oder Shakespeare aussprechen. – Der Dichter Schnak wurde Minister. Der große Hamann war Parkhausverwalter. Ich war Corrector bei Brockhaus u. bei Cotta, der mich wegen eines Aufsatzes über die Allgem. Zeitung aus seinem Dienst entlassen hat. – Schiller wollten Ew. Majestät nach Rom reisen lassen. – Machen mich Ew. Königl. Majestät zu Ihren Thorschreiber oder Zolleinnehmer in den Bayerrischen Rheinlanden. Ich habe Frau u. Kinder, die ich nicht hungern lassen darf. – Bedenken Ew. Königl. Majestät, daß, wie Ew. Majestät Gedichte, diesen Brief Jean Pauls, mein Bittschrift u. meine Werke oder meine Seufzer u. Klagen vielleicht die Nachwelt gegen einander über lassen werden.
Den ich in tiefster Ehrenfurcht und der doppelten Verehrung des königlichen Dichters und Königs ersterbe
Ew. Königl. Majestät
München am 13. März 1830. |
gehorsamster C. Große Schwarzer Winkel 122 1. Treppe. |