Lieber Herr v. Thorwaldsen.
Von Ihrer Güte so oft überzeugt glaube ich gewiß Ihre Verzeihung zu erhalten, wenn ich mich durch diese Zeilen in Ihr Gedächtniß zurückrufe, und Ihrem edlen Herzen nochmals mein Schicksall anempfehle.
Der gnädige König ist so gut und edel, daß er Ihre so menschenfreundliche Bitte für mich gewiß nicht zurückweisen wird; denn ich müßte bey der traurigen Abschlagung auf alle Fälle Rom auf immer verlassen, indem ich meine Laufbahn als eigner Künstler auf diesem Wege ohnmöglich wieder förtern kann. – Unendlich glücklich würde ich mich fühlen, wenn Ihre gütigen Vorschläge den König bewegen könnten, mich durch einige Arbeiten für die neue Basilika zu beschäftigen, zu welcher Sie den schönen Frieß in Bestellung und Arbeit haben, da ich bestimmt weiß, daß noch mehrere Arbeiten in dieselbe Kirche zu vergeben sind, und ich hätte dabey das Glück wieder unter Ihrer gütigen Leitung zu arbeiten, oder auch vielleicht in München selbst meine Werkstadt aufschlagen könnte.
Indeß, ich stelle alles Ihrer freundschaftlichen Fürsorge anheim die Sie stets gegen mich bewießen haben; und werde es mir zur heiligsten Pflicht machen mich durch die wahrhafteste Dankbarkeit Ihrer Liebe und Güte würdig zu zeigen. Mit det Bitte Ihre Königl: Majestät meinen allerunterthänigsten Respekt zu Füssen zu legen, freue ich mich im Voraus, Sie gesund und glücklich wieder zu umarmen als Ihr
Sie
Rom d: 15t Februar. | wahrhaft liebender u. hochachtenter |
1830. | Schüller. |
Ferdinand Pettrich. |