No. 4120 of 10319
Sender Date Recipient
Heinrich Vitzthum von Eckstädt [+]

Sender’s Location

Coberg

8.1.1827 [+]

Dating based on

Dateringen af det originale brev fremgår af afskriften, der er foretaget efterfølgende og senest den 16.1.1827, hvor afskriften med sendt som bilag til Thorvaldsen af Irgens-Bergh.

Matthias Friis von Irgens-Bergh [+]

Recipient’s Location

Dresden

Abstract

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See Original

Abschrift
eines Schreibens des Hofmarschalls Grafen von Vitzthum
dat: Coburg d: 8en. Januar 1827.


Ew: Hochwohlgbr: beeile ich mich meinen gefälligsten Dank für Ihre eben so erfreuliche als gütige Mittheilung vom 2en. dieses abzustatten.

Gestützt auf das so bestimmt ausgesprochene Urtheil des sachkundigsten Mannes und Künstlers unserer Tage, werde ich des nächsten die Genehmigung 8en. Mth. des Königs zur Einberufung des Bildhauers Hermann zu dem vorhabender Zweck, so wie die Bewilligung eines angemessenen Reisegeldes für denselben auszuwirken, mir angelegen seyn lassen.

Ew: H: so freundlich erneuertes Anerbieten zur ferneren Mitwirkung in dieser Angelegenheit, erlaube ich mir mit der Bitte in Anspruch zu nehmen, den Herrn Ritter Thorwaldsens Meinung noch über einige Umstände erforschen zu wollen.

Zunächst bin ich nämlich darüber zweifelhaft, ob sowohl die Entwerfung der Büste in Thon und Gyps, als deren Ausführung in Marmor hier in Dresden zu bewerckstelligen oder ob es rathsamer und thunlich seyn würde, daß die letztere in Rom unter Ritter Thorwaldsens unmittelbarer Leitung erfolge ?

Dann möchte ich wohl ohngefähr wißen, wie viel Zeit, in dem einen, wie in dem andern Falle, zur Ausführung des ganzen Werckes erfordert werden möchte ?

Eine dritte Frage wäre, ob es rathsam sei, über das dem Künstler zu bewilligende Honorar im Voraus einen Accord abzuschließen, oder ob es nicht zweckmäßiger wäre, ihm eine ausreichende Subsistenz, während der Zeit, daß er damit beschäftigt seyn wird, zu sichern ? und die endliche Bestimmung des Honorars, bey deßen Bezahlung dann vielleicht die einmittelst bezogene Subsistenz-Gelder in Anrechnung gebracht werden könnten, von der mehr oder minder gelungenen Ausführung des Werckes abhängig zu machen ?

Doch muß ich wünschen daß es Herrn Ritter Thorwaldsen gefällig seyn möge, sein Gutachten auch darüber auszusprechen, auf welche Summe Hermann, im Falle des möglichsten Gelingens, mit Rücksicht auf gegenseitige Billigkeit, Anspruch zu machen haben dürfte ? -

Ew: Hochwohlgbh: wißen, daß, nach den bey uns angenommenen Finanz-Prinzipien, man im voraus, so viel als thunlich genaue Uebersicht des Geld-Erfordernisses bey jeder neuen Unternehmung zum Grunde zu legen sucht.

In rein künstlerischer Hinsicht endlich, würde Hrn Ritter Thorwaldsen mich unendlich durch Eröffnung seiner Ansichten über das Costüme verpflichten, in welcher unser verehrter König darzustellen seyn dürfte ?

Denn, wenn ich auf der einen Seite nicht verkenne, daß das Wiedergeben der modernen Uniforms-Tracht in Marmor eben so schwierig als stöhrend werden könnte, so darf ich mir doch auf der andern nicht läugnen, daß das Eigenthümliche seiner Kleidung und vorzüglich die seit so vielen Jahren keinen Wechsel unterworfene Art, sein Haar zu tragen, dem ganzen Ausdrucke des Kopfes und der Gesichtsbildung einen so feststehenden typus verleihet, daß ich die Erreichung einer völlig vergegenwärtigenden Aehnlichkeit, ohne genaue Nachbildung aller dieser Beywercke, ebenfalls für sehr schwierig erachte. Das von Steinla nach Vogel in Kupfer gestochene Portrait des Königs macht solches noch anschaulicher. -

Indem ich Vorstehendes alles überlese, erschrecke ich über meine unbescheidene Zudringlichkeit: nur die lebhafte Theilnahme, der rege Kunstsinn und die hohe Menschenfreundlichkeit, mit welchen Ew: H: Sich für meine beiden jungen Landsleute in Rom verwendet haben; nur die oft erneuerten schmeichelhaften Beweise Ihres persönlichen Wohlwollens gegen mich; nur die Ueberzeugung daß ohne Ihre freundliche Vermittelung ich, als Fremder, es gar nicht unternehmen dürfte Hrrn Ritter Thorwaldsen mit so vielen Anfragen zu behelligen, kann mir den Muth einflößen, diesen Brief unabgekürzt wirklich abgehen zu laßen.

Genehmigen Ew: H: &c &c

/: unterz :/
Heinrich Graf v: Vitzthum Eckstädt

General Comment

Afskriften er foretaget af Matthias Friis von Irgens-Bergh og var vedlagt dennes brev til Thorvaldsen af 16.1.1827. Det originale brev befinder sig i Irgens-Berghs privatarkiv i Rigsarkivet, København.

Archival Reference
m12 1827, nr. 9
Last updated 07.01.2013 Print