Hochwohlgeborner Herr.
Insonders hochgeehrtester Herr Kammerherr.
Die überaus gütige Mittheilung des Ritters Herrn v. Thorwaldsen, eines von Euer Hochwohlgeboren kürzlich an denselben eingegangenen, meine Person betreffenden, geachteten Schreibens, giebt mir die äußerst angenehme Gelegenheit in Händen der Beantwortung dessen eine kleine Beylage hinzufügen zu können und wage es Hinsichts der mir durch Euer Hochwohlgeb. außerordentliche Gunst, gewordene Bestellung der Anfertigung der Büste Sr. Majestät des Königs von Sachsen, mit Übereinstimmung des vorgenannten Herrn Künstlers, diejenigen Punkte zu berühren, welche zur Unternehmung des Ganzen, wohl gewichtig in Betracht kommen dürften.
Vor allen andern, wäre es der gegenseitige, auf Nothwendigkeit gestützte Wunsch: die Büste, des gehörigen Effecktes wegen, in natürlicher Größe an Art und Stelle zu modelliren und sie späterhin hier in Marmor collossal wieder zu geben, unter welcher Zeit, nach erhaltenen annahmbaren Reisegelden, ich einen festgesetzten Jahrgehalt, der geeignet wäre die dabei gehörigen Kosten zu bestreiten, entgegensehen würde, indem die früher genossene, Allergnädigste Unterstützung Sr. Majestät des Königs, berücksichtigend, ein dafür solides Honorar nicht erlaubt.
Mögen daher meine wohlmeinende Gönner, unter denen ich mich erlaube Ew. Hochwohlgeboren zu zählen, selbst bestimmen und die Versicherung genehmigen mit der ich bin
Euer Hochwohlgeboren
Rom d. 9ten. Februar
1827
gehorsamer
Joseph Herrmann.