The Thorvaldsens Museum Archives

Bereits im Jahre 1823 hatten E.H. die Güte, mir sowohl die baldige Fertigung Ihrer Schäferstatue, als auch von Fünf Basreliefs in Marmor zuzusagen, und den baaren Empfang von den darauf von mir erhaltenen Ein Tausend Scudi mir zu bescheinigen; vor vier Jahren, als ich die Ehre hatte, Hochdieselben in München zu sprechen, wiederholten Sie mir diese Zusicherung mit Handschlag und sagten, daß diese Kunstwerke mir ehestens zukommen würden: demohngeachtet habe ich aber noch garnichts davon empfangen, obschon ich Sie vor zwei Jahren in einem eigenen, aber unbeantwortet gebliebenen Schreiben daran erinnert habe.
Diese Zögerung ist mir aber um so unangenehmer, da meine Jahre vorrüken, und ich doch gerne die besagte Werke genießen möchte, und ich die Räume bereits längst habe herrichten lassen, wo solche aufgestellt werden sollen.
Ich stelle daher hiemit abermals die dringende Bitte, mich nicht länger damit warten zu lassen, und benutze das Anerbieten des Herrn von Launiz, Hochdenselben diesen Brief selbst zu übergeben, und Ihre wie ich hoffe genügende Antwort mir mitzutheilen. Bin ich ja schon als Besitzer der 3 Basreliefs, nämlich der Genien, welche Obst abpflüken, jener, welche Trauben treten, und Anacreon’s, den Amor verwundet, in Kupferwerken als Besitzer angeführt, und doch entbehre ich immer noch dieses Besizes, eben so, wie der Schäferstatue, und der beiden andern Basreliefs, nämlich Apollo’s bei den Hirten, und des Triptolemus, dem Ceres die Aehren reicht. Stellen Sie meine Gedult nicht länger auf die Probe, ich beschwöre Sie, und beglüken Sie mich auf das baldigste mit der Gewährung meiner Wünsche