5.4.1841

Afsender

Ernst Rietschel

Afsendersted

Dresden

Modtager

Christian Daniel Rauch

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af den bog, hvori brevet er trykt.

Resumé

Kommentarerne til dette dokument er under udarbejdelse.

Dokument

[…] Formen anbelangt, da betrübt mich’s, daß vieles anders seyn könnte und sollte, doch wo Zeit, wo die Hülfe hernehmen die mich versteht, die nicht alles was vielleicht frisch angelegt in Thon und Gips wieder todt macht. Beleuchtung von 3 Fenstern (1 hohes und 2 niedrige) von denen abwechselnd 2 verhüllt werden, und das geöffnete das allerdürftigste Licht spendet, Modell entgegengesetzt beleuchtet, oder im Helldunkel, und dabei nun das Formen, Ausschlagen, Präpariren, Kisten Verpackung ohne Raum. Das ist Qual.

Bei der Gruppe der Kunst hatte mich der Gipslieferant im Stich gelassen, und wir mußten einen andern minder guten zu Hülfe nehmen, so daß mich die Sorge für den Transport keinen Augenblick verläßt. Die Form war, da aller Raum bequemer Handhabung des großen und schweren Stücks fehlte in großer Gefahr, sie zerbrach beim Niederlegen, doch von den Eisen gehalten, und so wurde im Stand gebracht, doch manche Parthien waren vielfach zersplittert und die Arme und verschiedene Stellen mußten ganz aus Gips neu gemacht werden. Da wird leider nur abgenommen und glatt gemacht, wo die
Form wieder gewonnen werden soll.

Maniquins habe ich nicht bei allen brauchen können, ich habe mehrere Gewänder ganz, und einzelne Parthieen nach dem Modell angelegt, und sind ebenso fertig gemacht worden, es kommt immer mehr Zug und Leben hinein, trotz der weniger möglichen Ausbildung der Falten nach der Natur.

Könnten Sie vielleicht einen Augenblick Zeit gewinnen die Gruppe bei Herrn Geiß anzusehn wäre mir es lieb, lieber noch die nächste Gruppe die jetzt in Form ist, da ich glaube, daß sie besser wird, und weniger in Gips daran zu thun seyn wird. Ich kann sie theilen, Form, Ausguß und Transport sind dann nicht so gefährlich.

Wenn ein Bildhauer sein Modell gemacht hat, also seine Arbeit vollendet, wie der Maler, so ist noch nichts, damit hergestellt, Gipsguß, Metallguß, Transport, Aufstellung, welcher kolossale Vorrath zu Sorge, Angst, Qual und Gefahr. Ich habe es in dem Maaße nicht glauben oder begreifen können, wenn Sie sonst über derartige Noth klagten, und verzeihen Sie, daß ich es jetzt thue, gegen Sie, der alles so vielfach erfahren hat. Allein aussprechen muß ich es, um mich selbst zu erleichtern, und kein anderer glaubt und faßt es, und hält es nur für Worte.

Gestern begrüßte mich in einer Kunsthandlung Ihr Bild von Schertle*I ich fand es angenehm behandelt, doch unangenehm aufgefaßt, zu was den Kopf so verdreht! Sollte Hübner einmal auf eine kurze Zeit nach Berlin kommen, o thun Sie es, und lassen Sie Sich malen, wie trefflich malt er ein Portrait a la prima, oder Begas, damit nur endlich Ihr Bild schön und wahr der Zeit erhalten werde.

Thorwaldsens Tod hat hier Sensation gemacht, obwohl man ihn auch, dem Alter nach erwarten konnte, ein schöner Tod in Kraft und Thätigkeit, nach reichem Leben.

Schmerzlich hat mich Stiglmaiers Tod berührt, obgleich man auch ihn den jüngern Mann nicht beklagen sollte, da er nach großen Leistungen reiche Saat ausgestreut, und ein ehrendes Monument unter den Menschen sich gegründet hat. Ein paar Jahr früher oder später ist zuletzt gleich.

Meine Frau empfiehlt sich bestens, sie reist morgen auf 8 Tage nach Jena, zur Hochzeit einer Schwester. Ich freue mich ihrer Erholung die sie braucht, da sie immer noch ununterbrochen an Kopfweh leidet, sonst ist sie recht wohl. Ich geh noch sehr mit dem plane um, sie in diesem Jahr mit nach Berlin zu bringen.

An Fräulein Doris die schönsten Grüße, und so an Fräulein Lieberkühn. Mit dem Wunsche eines heitern Festes, treulichst
 

Ihr ergebenster

E. Rietschel.

Generel kommentar

Uddraget er afskrevet efter Rauch og Rietschels breve, op. cit. Kun de dele, der vedrører Thorvaldsen, er medtaget.

Thiele

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Kommentarer

  1. [Redaktørens note i den trykte tekst:]
    E: R-ß. IV. 305

Sidst opdateret 04.07.2017