19.11.1814

Afsender

C.W. Eckersberg

Afsendersted

Rom

Modtager

J.P. Møller

Modtagersted

København

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår ikke af udkastet, men af Bramsen & Ragn Jensen, op. cit.

Resumé

Kommentarerne til dette dokument er under udarbejdelse.

Dokument

Mein lieber Möller.

Ich danke Dir recht herzlich für Deinen lezten Interessanten Brief vom 17 Octob. den ich diesmahl ungewöhnlich schnell, in ein Zeitraum von 22 Tagen bekomen habe, von Hr. Bagge und meinen Sohn erfuhr ich bei dieser Gelegenheit nichts, doch ich wil hoffen, dass die sich auch wohl befinden mögen. Es hat mich sehr gefreut dass Du und Deine liebe Frau, gesund und wohl sich befindet, und dass Du fleisig Dich mit Deiner Kunst beschäfftigst, und gesucht wirst, ich bin überzeugt, ein wahres Talent kan nie sterben, wenn es nicht an Lust für die Arbeit fehlt. Doch sehe ich mit Vergnügen, dass alle unsere dortigen Künstler beschäfftigt sind, Und ich bin überzeugt dass in Dänemark zum wenigsten eben ja viel für die Kunst gemacht wird, wie irgend andertswo, in Deutschland soll, ausser Baiern, nichts gethan werden von Wichtigkeit. Der Himel gebe doch bald wieder für uns einer glüklichen Frieden, und bessere Zeiten, und dass wir bald aus der schlimen Ungewissheit unsers künftigen Schiksals möchten gesetzt werden – – – – doch wir wollen das beste hoffen.

Ich erzählte Dir gerne manches über Rom, doch müssen wir den wenigen Raum wegen, uns nur auf etwas weniges Einschränken, und das übrige für künftig bey einer schönen warmen Stube autbewahren, wonach ich mich oft recht sehne, und hoffent[?] freue, meine Lebensart hier ist etwas verschieden von in Paris, zwar nicht so kostbar, aber auch der Natur der Dinge nach viel eintöniger, man ist genöthigt sich allein auf die Arbeit einzuschränken, dass ist zwar sehr gut, allein ein unschuldiges Divertiment z.B., eine gute Musik oder ein Schauspiel beizuwohnen, das einen zuweilen den Sinn erheitern könte, findet man auch zwar überall nur in Rom nicht, die Heuchler von Pfaffen, suchen aus heiligem Eifer, alles was offentlich nur ein Schein von Vergnügen haben könte zu unterdrüken, dagegen scheinen alle Schadlichkeiten hinter der Deke, fast für erlaubt auch scheinen seitdem die Pfafen wieder regieren. Rauberreien, Diebstalen und Morden wieder in vollen Flor zu sein wie vorher, gewiss hat kein Stat eine schlechtere Polizei wie die Romische Meine Abende bringe ich noch imer in Geselschafft mit Malling und Hr. Hetsch (ein sehr Talentvoller Architect den du vielleicht einmahl kennen lernen wirst) bey unsere Capt. v. Huth zu, da wird geschmatzt, gelacht, geraucht und oft ein Glas auf der Gesundheit unsere lieben Vaterlandes, und unsere lieben Kopenhagener Freunden getrunken. Ich mahle gegenwärtig das AltarblatI wie Du weist, und bin bald damit färtig, sogleich werde ich das andere grosse BildII anfangen, die Zeit lauft einem fort ich weiss nicht wie, und ich mochte doch gerne so manches hier machen. Der Herr Thorwaldsen ist in Begriff ein neues BasreliefIII zu machen, die komposition ist unvergleichlich schön, und aus eine von Anakreons Oden genomen, er har neulich eine Antike Statue RestauriertIV, auch einige vortreffliche malerische Kompositionen gezeichnet, die jezt gestochen werdenV. Ich schätze mich glücklich die Freundschaft dieses einzigen Mannes so unumschränkt zu geniesen. Unser Hr. Mallings lezte Arbeit ist ein Architectonisches Project für ein InvalidenhausVI, das ihm wirklich viel Ehre macht, in allen seinen Arbeiten spürt man nicht allein ausgebreitesten Kentnissen sondern dem reinsten Geschmak und den reinsten Sinn für dass ware schöne und grosse in der Architektur, worin die Griechen eigentlich die wahren Meister sind. Die hiesigen deutschen Kunstler, mit denen man doch einmahl hier zusamen lebt, leben unter sich wie Hunde und Kazen, in Rüksicht auf die Vorzüge die der eine vor den anderen zu haben glaubt in der Kunst, und nichts ist in ihren Augen schlechter, wie die Gemählde der Fransosen oder Gemahlde, die Sinne für Wahrheit, und Farben haben. Besonders sind die Herren aber starke Politiker, und Schiksal von ganz Europa wird imer schon vorausgesehen abgewogen und durchgehegelt, Länder und Staten vertheilt etc. etc. Es wurde von ein hiesiger deuscher Gesandten der ein Kunstliebhaber ist in Vorschlag gebracht ob man nicht hier eine Art von deutschen Akademie, KunstschuleVII, wie die französische, bilden könnte wo die Deutschen zusamenkämen, Ausstellungen halten könten wo auch Bücher, Antiquiteten und dergleichen Sachen, die ein einzelner nicht leicht sich anschaffen kan u.s.w. zum algemeinen Besten anzuschaffen und die sämtlichen Künstler aufgefodert ihre Meinungen darüber aufzusetzen wie sich eine solche Anstalt am besten einrichten lies. Dies geschah den auch, und nicht allein ihre absolute Meinung über die Nutzen eines solchen Anstalt, sondern es erschien ein Klagelied über die schlechte Aufmuntrung der Künste in Deutschland und auch ein Donnerwetter über die so schlechten und jamerlichen Kunstwerken die seit ein Jahrhundert in Deutschland offentlich errichtet worden und besonders über den unermesslichen Schadlichen Einfluss der Akademien auf den guten Kunstgeschmak und dem Aufkomen der RaphaeleVIII haben. Durch dieser Auffassung schmeichelte man sich auch noch dass es als ein Hauptpunct in der Wiener Congres wurde ausgemacht werden, dass [?] alle Kunstakademien aufhören, und die für dass Wohl von Europa so nützliche deutsche Künstler in Rom, vielmehr Ehre und Geld zufliessen würde, man erwartet noch die Antwort! Neulich wurde wieder eine Zusammenkunft veranstaltet, wozu wir Dänen und Schweden auch eigeladen wurden. Die Anlass war, man wolte ein deutsches KunstjournalIX ausgeben (den du muss wissen die grössen mahlen wenig aber schreiben viel) wozu einjeder Beiträge liefern solte, es kam aber nicht dazu, da doch nur die Hauptabsigt der grossen darauf ausging, alles zu Kritisiren und alles für schlecht erklären, was nicht nach ihren eingeschrankten Begriffen gut genant werden konte. Ich wunschte du hättest die Versamlung, und die heftigen Debatten mit beygewohnt, il y avait bien dequa rire.

Generel kommentar

Dette er et udkast til et afsendt brev. Udkastet er skrevet af efter den trykte afskrift i Bramsen & Ragn Jensen, op. cit.

Arkivplacering

Håndskriftafdelingen, Det Kongelige Bibliotek, Add. 301-2 (IV-41)

Andre referencer

Personer

Værker

A420 Venus, Mars og Amor i Vulkans værksted, Antagelig 1814, inv.nr. A420

Kommentarer

  1. Dvs. Eckersbergs altertavle Kvinderne med englen ved Christi grav, Sem Kirke, Vestfold, Norge. Altertavlen blev udført for grev Johan Caspar Herman Wedel Jarlsberg (1779-1840).

  2. Dvs. Eckersbergs historiemaleri Moses lader Det røde Hav træde tilbage og Faraos hær oversvømmes. 1813-16. Olie på lærred. 203,5×2.83,5 cm. Statens Museum for Kunst.

  3. Dvs. Venus, Mars og Amor i Vulkans værksted, A420.

  4. Statuen er ikke identificeret, men Thorvaldsen udførte i disse år adskillige restaureringer af antikke statuer bl.a. for Vatikanet og kronprins Ludwig af Bayern.

  5. Der hentydes antagelig til brødrene Riepenhausens og Ferdinando Moris efter Thorvaldsens værker Le statue e li bassirilievi inventati e scolpiti in marmo dal cavaliere Alberto Thorwaldsen scultore danese. Disegnati ed incisi dai Riepenhausen e da Ferdinando Mori, der udkom første gang i Rom 1811 og sideni genoptryk.

  6. Mallings projekt blev udstillet på Charlottenborg i 1816.

  7. Ideen blev ikke gennemført.

  8. Antagelig menes med dette udtryk Nazarenerne.

  9. Denne plan realiseredes først nogle år senere med Ludwig von Schorns Kunstblatt, som udkom fra 1818.

Sidst opdateret 28.04.2014