18.7.1863

Afsender

Johan Bravo

Afsendersted

Rom

Modtager

Just Mathias Thiele

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Ingen udskrift.

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Dokument

Rom d 18 Juli 1863

Lieber Thiele

Du hast gewiß schon oftmals nach einer Antwort auf Dein freundliches Schreiben vom 8 Mai, ausgesehen und ich muß deshalb um Entschuldigung bitten, da ich heute erst damit komme. Glaub mir aufs Wort, ich habe so viel andere Sachen zu besorgen gehabt, daß ich nicht dazu kommen konnte und nun denke Dir meinen Schreck, wie ich heute zu dem Kaufmann komme und die fehlenden Blätter verlange, so fragt er ob ich die großen Photographien oder die kleineren Blätter wünsche. Da standen die Ochsen am Berge, ich der von Alle dem keine Idee hatte, glaubte bloß zahlen zu müssen und die Sachen einpacken und Sie [sic] Dir über Ancona, Triest & zu senden. Ich schreibe deshalb beim Lampenlicht, so daß dieser Brief mit dem ersten Bahnzug nach Civita vecchia morgen früh gehet, um nach Marseille um 11 Uhr mit dem Dampfschiff befördert zu werden und ich hoffe Du antwortest mir so schnell als möglich denn später will ich nach Toscana. Die erste Frage ist, wieviel hat Roed für das Blatt bezahlt, hat er es mit der Bedingung genommen die ganze Sammlung zu nehmen? Nemlich die kleinere Ausgabe besteht aus 21 Blätter und einzeln genommen kostet jedes Blatt 2 Scudi, während sie zusammen genommen 21 Scudi kosten, allso per Blatt 1 Sc. Die größere Ausgabe sind nur 14 Blätter und jedes einzelne Blatt, kostet 4 Scudi, hingegen alle genommen a 2½ Scudi, macht 35 Scudi. Diese Fragen bitte ich mir bestimmt zu beantworten u wie gesagt so bald als möglich. Deine zweite Commission die Sendung der Gipsabgüsse der Colonna Trojano soll seiner Zeit über Messina besorgt werden und Bissen wird Dir über diese Affaire bereits alles gesagt haben

„Saa! Nu har jeg Lov til at passiare lidt om private Sager“, sage ich mit Dir und es ist mir als ob ein Stein mir vom Herzen genommen wäre. Den Verlust Deiner Tochter hatte ich durch Briefe erfahren, wer hätte das geglaubt, die arme Ida und ich kann mir Deinen Schmerz lebhaft denken, auch der arme Wilde ist zu beklagen. Grüße ihm herzlich. Es freuet mich nur daß alles wohl in deiner Familie ist, zur guten Stunde sei es gesagt. Grüße Deine liebe Frau, Tante Fame und auch Gamst, wie geht es ihm auf dem Lande. Daß Marstrand kränkelt thut mir Leid und ich hoffe Carlsbad wird ihm gut u kräftig machen, so daß er viele schöne Gemälde machen kann. Basta er soll sich in Carlsbad für den Preußenkönig mit seinen Bismark in acht [sic] nehmen. Es freuet mich Roed seine verbesserte Stellung und ich hatte hier das Vergnügen ihm zuerst mit den [sic] Professortitel zu gratuliren, welches Du, ich glaub es, mir ganz frisch geschrieben. Ich gratulire ihm zu der Verlobung seiner Tochter mit Nyblom ein liebenswürdiger junger Mann. Bloch habe ich Deinen Gruß ausgerichtet, jedoch ich bin recht böse auf ihm, daß er sein Bild hier nicht ausstellen wollte. Zu viel Bescheidheit [sic] ist zu Nichts Nutze. Es sind eigne Käutze unser Künstler und wenn einer mal was Gescheutes macht, so will er es nicht mal zeigen. Er ist so ein guter Kerl und ich hoffe er wird Dänemark mit der Zeit Ehre machen. Ich habe ihm ordentlich zugesetzt, er soll hier bleiben, wo er Gelegenheit hat bekannt zu werden und sein Publikum im Vaterland bleibt ihm. Hat er erst mal einen Namen so kann er nach Kopenhagen gehen und historische Bilder malen, denn dazu hat er Talent. Er ist seit ein paar Tagen nach Genazzano, bei Palestrina wo Lund u Frau, so wie Schwester Winquist aus Schweden sind.

Wir haben zu Anfang dieses Monats bereits eine Hitze von 28o R, auf dem Observatorium, allso unten in der Stadt reichtlich 30 Grade, gehabt, dabei kann man schwitzen. Jetzt ist es nur 23 bis 24 o, jedoch die Abende und Frühstunden kühl u angenehm. Den Winter sind hier viele Skandinavier gewesen und darunter sehr nette Familien und unser Verein war stark besucht. In diesen Tagen sind noch einige Schweden u Norweger hier gewesen. Von Politik zu sprechen so sieht es schlimm in der Welt aus. Das Garibaldi Fieber ist vorüber, nun sind die Polen die Lärm des Tages. In Polen u Amerika schlagen sie sich wie die Hunde tod. Wie lange werden die Sachen hier in Italien noch wären. Ich kann nun mal nicht an eine Einheit in Italien denken, es sind zu viele Parteien und gestohlen wird überall. In Neapel u Sicilien sieht es furchtbar aus, wie das enden will weiß nur Gott. Der III in Paris hetzt alle Welt zusammen läßt sich hetzen. Unser arme Prinz als König von Griechenland thut mir leid, die Griechen sind noch schlimmer als Italiener u Polen. Doch mehr als alles andere ist mir bange für unser kleines Dänemark, wie wird es mit uns werden? Es ist gräßlich, die Zukunft ist düster und wir als eine kleine Macht, haben alles böse von den Großen zu befürchten. Ich sehe vielleicht zu düster, will gerne Unrecht haben, wenn es gut gehet u alles besser wird als ich fürchte. Grüße Bissen u sag ihm wenn ich hier Marmor finde, so telegraphire ich um zu fragen ob ich kaufen soll. Schreibt er vorher daß ich kaufen soll, desto besser. Ich kann jetzt leicht meine Lieben zählen. Bergsoe ist in Neapel, Frau Jensen u Nichte sind in Aricia. Holbeck, Kornbeck u zwei Norwegen sitzen Abend in einer recht schlechten Reige, alle vier wollen reisen Prior Olrich u Saabye sind in der Stadt – Ravnkilde ist nach London. Küchler kommt mit unter zu mir. Und nun gute Nacht es ist bald 12 Uhr schlaf wohl altes Haus dieses wünscht Dein alter Freund den Du aus der mitfolgende Photographie kennen kannst



[I venstre margen på første side:]
Bitte die Einlage Etatsrath E Collin zukommen zu lassen. Mein photographisches Portrait kannst Du dort aufziehen lassen u als Gegengabe hoffe Dein u Deiner Frau zu erhalten.

Arkivplacering

m31, nr. 82

Sidst opdateret 10.05.2011