8.3.1843

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Wilhelm von Reden

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Hannover

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Bertel Thorvaldsen

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København

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Dateringen fremgår af brevet.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Dokument

Hannover, den 8ten März 1843.

Hochgeschätzter Freund und Gönner!

Wie sehr es mich betrübt hat, Dich, mein theuerster Freund, auf Deiner letzten Reise von Rom nach Copenhagen, hier nicht gesehen zu haben, kann ich Dir nicht genug sagen. So wie ich in den hiesigen Zeitungen unter den angekommenem Fremden, Deinen Namen fand, verfügte ich mich gleich nach dem British Hotel, erfuhr aber leider, daß Du schon abgereißt seyst. Wie sehr beneidete ich nicht Herrn Kümnel, der noch hier ist, und den hiesigen Stadtbaumeister Herrn Anebine, die beide das Glück gehabt haben, Dich hier zu sehen, was ich später von ihnen selbst erfuhr.

Da Du den jungen Violinisten, Herrn Schrader, dem ich vor mehreren Jahren, als Du gerade in Copenhagen anwesend warst, eine Empfehlungsbrief an Dich mitgegeben, so sehr gütig aufgenommen, so bin ich so frei, Dir, mein bester Thorwaldsen, gegenwärtig Herrn Hauser aus Presburg, einen jungen Violinisten ersten Ranges, der zu den ausgezeichnetesten Violinspielern der jetzigen Zeit gehört, zu empfehlen, denn an wen könnte man wol einen Künstler besser empfehlen, als am Dich, der Welt größten Künstler ?

Herr Hauser ist ein Schüler des berühmten Mayseder, Kammervirtuosen und ersten Violinisten des Kaisers von Oesterreich, hat mit großem Erfolge in Wien, Presburg, Pesth, Ofen, Lemberg, Warschau und in anderen bedeutenden Orten Polens, und in mehreren großen Städten des südlichen Deutschlands sich hören lassen, schon mehrere bedeutende Compositionen geliefert, und habe ich in verschiedenen Theaterzeitungen und Journalen sehr günstige Recensionen über den jungen Mann selbst gelesen. Auch hier hat er sehr gefallen, und ist jetzt im Begriffe, eine Kunstreise nach Dänemark anzutreten.

Da ich nun weiß, wie unendlich hoch Du, mein bester Freund, bei Seiner Majestät dem Könige von Dänemark, und der ganzen Königlichen Familie, und bei Allem, was Copenhagen und ganz Dänemark überhaupt, Ausgezeichnetes und Großes aufzuweisen hat, stehst, und wie eine Empfehlung von Dir, der sich eines großen Weltrufes zu erfreuen hat, vom größten Werthe ist, so hoffe ich, daß Du, mein bester Thorwaldsen, Dich des jungen Künstlers mit Güte annehmen wirst. Er wird gewiß sehr gefallen.

Wir haben hier gegenwärtig die Kunstausstellung, die aber im Vergleiche zu den früheren Jahren nicht besonders ausfällt.

Mit wahrer Begierde lese ich immer in den verschiedenen Kunstblättern und Journalen wie auch Zeitungen die Artikel Deine neuesten Werke betreffend. Leider habe ich bis jetzt noch nicht die Umrisse Deiner letzten Kunstschöpfungen, wie Deinen schönen Vulcan und Deine letzten herrlichen Basreliefs zu Gesicht bekommen können, worauf ich sehr gespannt bin.

Daß Veit in Frankfurt soll seine Stelle als Director des Städelschen Instituts niedergelegt, weil dasselben, ohne ihn zu fragen, das schöne Bild von Lessings Huss vor dem Costnitza Concilio darstellend; welches gegenwärtig ein so großes Aufsehen in der Kunstwelt macht, angekauft hat, niedergelegt wirst Du vielleicht schon wissen. Heißt das nicht den Catholicismus weit treiben ?

Jetzt, mein bester Thorwaldsen, sage ich Dir ein Lebwohl. Ich habe vielleicht schon zu lange Deine Zeit in Anspruch genommen. Meine Schwestern, die gegenwärtig hier zum Besuche sind, tragen mir viele Empfehlungen an Dich auf. Vor zwei Sommern, wo sie die Cur in Kreuznach brauchten, haben sie Dich verfehlt, als Du die Umgegend seines Bades auf Deines Rückreise von Copenhagen nach Rom berührtest, worüber sie noch untröstlich sind. Meiner ältesten Schwester ist im vorigen Jahre die Ehre zu Theil geworden, zur Äbtißin des Damenstiftes Steterburg im Braunschweigschen gewählt zu werden.

In der Hoffnung Dich, mein theuerster Freund, auf Deine Rückreise nach Rom hier zu sehen, verbleibe ich

  Stets
  Dein treuer Freund
  Reden.

Arkivplacering

m25 1843, nr. 8

Sidst opdateret 10.05.2011