11.7.1828

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Friedrich von Raumer

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Rom?

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Omnes

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af tidsskriftet, hvor denne tekst blev trykt, jf. Eos, op. cit..

Resumé

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Friedrich von Raumer über Kunst.
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Sehr habe ich mich gefreut, daß Thorwaldsen der Theorie widerspricht, deren ich schon in meinem früherer Briefe erwähnte, als wäre die Bildhauerei blos auf die alten Götter angewiesen. Die Patriarchen, Christus, Maria, Johannes, die Apostel gäben die trefflichsten Gegenstände, es fehle nur an Bestellern und Abnehmern, und er hoffte an Christi Einzug in Jerusalem zu zeigen, daß er eben so gut ein christliches Basrelief zu machen verstehe, als an dem (bewunderten) Zuge Alexanders ein heidnisches. Freilich solche abgemagerte Fratzen, als uns Manche jetzt unter dem Namen von Christus einschmuggeln wollten, könne die Bildhauerei nicht brauchen oder bilden; sie verschmähe so viele unkünstlerische, häßliche und dennoch gemalte Geschichten von Martyrern, Tortur u. dgl., aber es bleibe noch immer ein großer und ächter Reichthum. So sah ich bei Thorwaldsen einen Taufstein mit vier sehr schönen Basreliefs: Johannes, der Christus tauft, Maria mit Christus und Johannes, – Christus, der die Kinder segnet, – und drei gen Himmel schwebende kindliche Engel. Mündlich mehr hiervon.
Meine Verehrung für Michel Angelo hat keineswegs abgenommen; aber nur wenige (z. B. Cornelius) wissen diesen Riesen zu würdigen, und fälschlich halten sie sich allein an das jüngste Gericht (ein Werk der übermüthigsten, mitunter fast rasenden Kraft), und sehen von den andern Gemälden in der Sixtina, den Sibillen, Propheten u. s. w. ganz ab, als wären sie nicht da. Und gerade hier und in den Bildern, wo Gott die Lichter theilt, den Menschen schafft u. s. w., ist die bloße virtus in wahre Erhabenheit übergegangen. Glauben sie ja nicht, ich wolle hiermit Raphael zurücksetzen, dieses reichste Gemüth, diesen Brunquell von Schönheit.

Generel kommentar

Dette er en artikel, der blev trykt i to omgange i tidsskriftet Eos.

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Sidst opdateret 30.03.2016