Christian Dalgas
Livorno
J.F. Schouw
Antagelig København
Ingen udskrift.
Dateringen fremgår af brevet.
Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.
Livorno d 18te April 1844
Lieber Schwager
Von Rom schrieb ich mit Bravo an die Testaments executoren zwey Briefe am 13tnund 15tn mit der Anzeige daß ich annöthigt war hier zurückzu [sic] kehren; meine Anwesenheit war aber nicht mehr nöthig, denn das Inventarium wird von einem Notar in Gegenwart von Bravo und 2 Zeugen gemacht, und muß daher jeder Verdacht über Unregelmäßigkeiten verschwinden. – Andre operationen von Wichtigkeit können fürs erste nicht vorgenommen werden, also entschloß ich mich zur Abreise, jedoch nicht ohne zuvor die Bekanntschaft des Advocaten Ricci zu machen, welcher sich bereit erklärte dem Bravo mit Rath und That beizustehen. – So weit ich von diesem Mann nach einer kurzen Bekanntschaft urtheilen kann, gefällt er mir sehr, aber daneben habe ich von verschiednen Seiten information über ihn eingezogen, und einstimmig die genügendste Auskunft erhalten, und da er ja auch das Zutrauen von Thorwaldsen besaß, so scheint mir seye dieses die Person welche am besten sich dazu eigne die Erbschaftsangelegenheit ferners zu leiten. –
Ich habe zwar von Bravo die beste Meinung und halte ihn für durchaus unfähig sich die mindeste Untreue zur Last kommen zu laßen, aber in einer so wichtigen Angelegenheit ist es doch gewiß gerathener ihn nicht allein stehen zu lassen, und da er den Ricci gerne als Colleg annehmen würde, so habe ich den Letzten auch vorläufig consultiren wollen und die Zusicherung erhalten daß er einen solchen Auftrag von Seiten der Executoren willig annehmen würde. – Sollte diese meine idee bey Euch Beifall finden so wäre ich aller weiteren Einrichtung in der Sache enthoben. –
Es sind Briefe von dorten für mich gekommen welche da man mich nicht so bald zurück erwartete nach Rom abgiengen, und also erst in einigen Tagen hier wieder eintreffen werden – ich vermuthe selbe enthalten die versprochene Abschrift des Testaments welches zu sehen wirklich von Interesse seyn wird, denn es wird sich dann zeigen ob die Eröffnung eines von ihm gemachten und beym Notar deponirten Testaments nöthig ist. – Bravo besaß die Abschrift von einem großen Theil des in Copenhagen ausgefertigten Testaments, woraus zu entnehmen wäre daß das Römische Testament nur modifizirt aber nicht gänzlich aufgehoben seye; – dies wird sich nun bald zeigen und ich werde dem Bravo das Nöthige berichten. –
Schade wenn der große Mann nicht auch etwas zur Erhaltung seines Andenkens in Rom disponirt – vielleicht liegt es nicht in der Macht der Executoren hierüber (wenn Sie meine Ansicht theilen) etwas zu bestimmen, was wirklich bedaurenswerth wäre. –
Noch vor meiner Abreise von Rom machte Kolb im Namen des Königs von Würtemberg eine schriftlichen reclamo für die Vollführg [sic] einiger Versprechungen Thorwaldsen’s, welchen empfangen zu haben wir ihm bescheinigen mußten, und den Bravo einsenden wird. – Mir scheint die Sache nicht gefährlich, denn wenn Th: in seinem letzten Willen keine Erwähnung davon macht, so ist das der beste Beweis daß er seine Absicht verändert hatte. – Eben so verhält es sich vermuthlich mit den Ansprüchen des Königs von Bayern der durch Herrn Wagner noch größere pretensionen als der andere (jedoch bis jetzt nur mündlich) macht. – Wenn diese Monarchen sich aber entschließen sollten gerichtlich zu reclamiren so könnte die Sache ernster werden, da es ihnen wohl nicht an Einfluß bey der Päpstlichen Regierung fehlt – und Dänemark hingegen ohne irgend einen Representanten im Römischen sich befindet. –
Es ist wahrlich nicht zweckmäßig daß die vielen Dänen die jetzt nach Rom reisen und da verweilen daselbst ohne protection bleiben.
Ich schließe mit der Versicherung daß ich übrigens bereit bin jedes mahl daß meine Dienste nützlich seyn können selbe nach Wunsch dHn Executoren bestens zu leisten, und
grüße Dich freundschaftlichst
C A Dalgas
Sidst opdateret 13.07.2011