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Omnes
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III. Die Jubelfeier der Unterwerfung Livlands unter den Russischen Scepter, begangen an der Tiber.
(Hierzu eine Steindrucktafel.)
Der vierte Julius des Jahres 1810 war gekommen, und mit ihm die Jahrhundertsfeier der Unterverfung Livlands unter den glorreichen Russischen Scepter. Die Erinnyen des Krieges, die einst so oft verheerend die Ostseeprovinzen durchzogen, waren in diesem langen Zeitraum von ihnen geschwunden, und wie ein freundliches Gestirn strahlte der Name Peters des Großen aus der Vergangenheit hervor, indeß die Gegenwart sich der hohen Milde Alexanders erfreute. So sprach sich denn an diesem Tage bei den Söhnen des Vaterlandes Dank und Jubel in feierlichen Tönen aus — an der Düna und Tiber erschallte der Hymnus der Freude. Die Doppelfeier dieses Jubelfestes ist bereits in den Kigischen Stadtblättern jenes Jahres geschildert worden; nur von der des Auslandes hier noch einige Worte.
Herr Collegienrath und Ritter von Blankenhagen hatte an diesem Tage auf der Villa Aldobrandini eine seines Vaterlandes würdige Feier veranstaltet. Reizendere Umgebungen als diese, hatte selbst der Italische Boden nicht zu einem solchen Feste darbieten können. Die Orangenbäume prunkten so eben in einer reichen Fülle von Früchten, der Blütenduft der Stauden, das sanfte Rauschen der Fontänen, die Sterne, die aus dem dunkeln Blau des Himmels in dieser herrlichen Mondnacht herabstrahlten, vollendeten das Bild einer romantischen Feenlandschaft. Hieher war nun eine zahlreiche Gesellschaft geladen. Fast Alles, was sich von Künstlern und Fremden in Rom befand, traf sich dort zusammen. Unter den Anwesenden bemerkte man den Erbprinzen von Oldenburg und den Russischen Gesandten am Neapolitanischen Hofe, Bibikow. Der Dichter Werner, die Künstler Thorwaldson, Riepenhausen und unser Landsmann Carl Graß waren gegenwärtig. Ausgezeichnete Sänger und Sängerinnen gaben ein Concert. Um 10 Uhr wurde die Gesellschaft in den erleuchteten Park geführt, wo am Ende einer hohen Platanen-Allee ein Transparent, von den Gebrüdern Riepenhausen mit besonderer Liebe und Sorgfalt ausgeführt, erschien. Ein Genius über Lebensgröße, von Sternen umringt und eine Friedenspalme in der Hand, erhob sich mit ausgebreiteten Schwingen über dem Altar, in den Wolken strahlte der vierte Julius. Eine Canzonette von Werner, die Deutsch und Italienisch vertheilt wurde, sprach den Sinn des Gemäldes aus. Den Beschluß dieser Feierlichkeit machte ein glänzender Ball.
Ergriff nun schon der herrliche Abend in dieser reizenden Umgebung das Gefühl des Anwesenden, um wie viel höher mußte der Genuß für den sein, den Jugenderinnerung an die gefeierte Heimath mit inniger Liebe knüpfte. Und dies sprach sich in dem gemüthvollen Gedicht aus, das Graß den folgenden Tag auf dieses Fest niederschrieb:
— Doch höher schlug die Brust, wen zur geliebten Ferne
Der Dünastadt Erinn’rungswonne trug,
Den zu der Vorzeit Bäumen unter heil’gem Sterne
Bezaubernd führte der Gedanken Flug—
Entnommen fühlt er sich den Blütenhöh’n der Tiber,
Elysisch schwebte ihm der Kindheitstraum vorüber.
Bei dieser Gelegenheit war’s, wo der berühmte Künstler Ritter Thorwaldson, auf Herrn von Blankenhagen’s Aufforderung, die Idee zu einem Denkmale der Jubiläumsfeier Riga‘s in einer allegorischer Zeichnung entwarf, die sich sowohl durch den bedeutungsvollen Sinn, als durch die Schönheit der Figuren und Gruppen auszeichnet, und die wir hier nach einer Copie der Thorwaldsonschen Zeichnung — obgleich nicht in der glänzenden Anmuth des Originals — dem Publicum mittheilen.
Peter der Große eilt auf seinem Streitwagen fort; aber der Friede, eine weibliche Figur, kenntlich an dem Oelzweig, stellt sich ihm in den Weg, und hält die sich baumende Rosse auf. Ihren Zügel führt die Mäßigung, als Gefährtin des Kaisers. Ueber ihm schwebt die Siegesgöttin mit dem Lorbeerkranz. Er selbst steht in Römischen Costum rechts gewandt; der Ausdruck des Gesichts, die Richtung der Hände deuten an, daß er Jemanden freundlich zuspricht. Dieses gilt der Stadt Riga, einer knieenden weiblichen Figur mit der Mauerkrone. Minerva richtet sich auf, und hoffnungsvoll streckt sie ihre Hand dem Sieger entgegen. Zwei Kinder, reizend gruppirt, die spätern Nachkommen bezeichnend, stützen sich auf ein Schild, das Riga’s Namen oder Wappen führt. Rechts in der Ecke des Basreliefs ruht der Flußgott der Düna mit seiner Urne, gleichsam als Grenzstein der Eroberungen des Kaisers, und um die Lage der Stadt näher zu bezeichnen. Dem Streitwagen folgen Krieger nur Russischen Fahnen, vor demselben fliehen die Dämonen des Krieges. — Die Inschrift ist von E. Craß.
Es wäre wohl eine schöne Feier dieses denkwürdigen Tages gewesen, wenn diese Zeichnung nach dem Vorschlage des Herrn von Blankenhagen als Basrelief, 6 bis 7 Fuß Rheinländisch lang und halb so hoch, in Carrarischem Marmor von der Meisterhand dieses Coryphäen der plastischen Kunst ausgeführt worden wäre; allein wie lebhaft sich auch viele Stimmen anfangs dafür erhoben, — die Zeitumstande machten, daß es bei der Idee blieb.
Dette er en trykt tekst, som blev udgivet i den tysksprogede ugeavis for Livland, Estland og Kurland, Das Inland. Teksten omtaler og hylder hundredeårsfesten for Ruslands erobring af Livland i 1810, som Thorvaldsen har mindet med en allegorisk tegning, der gengives i teksten.
Sidst opdateret 15.09.2015