August Kopisch, Königliche Preussische Academie der Künste
Berlin
Omnes
Dateringen fremgår af nodehæftet.
Kommentarerne til disse noder er under udarbejdelse.
ZU
THORWALDSEN’S
EHRENFEIER
Zu
Thorwaldsen’s Ehrenfeier
veranstaltet
von der Königlichen Akademie der Künste
in der Sing=Akademie
zu Berlin
am ersten Juni 1844.
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Klage
gedichtet von Kopisch in Musik gesetzt von Taubert.
Chorführer.
Des Nordhimmels leuchtend Gestirn versank in Nacht!
Stimm an, o feiernder Chor, stimm an die Klage –
Lieblich, melodish!
Wenn das Herrliche fällt und der Trauernden Herz
Erzittert in Weh und ihr Aug’in Thränen:
Dann trägt des Gesangs Woge mit Macht
Hinweg den Gram, den Verzehrer der Kraft:
In Schönes verklärt wird sanft das Leid,
Wird süss die schmerzliche Klage! –
Chor 1.
Das zeigte Der, dess’ Feier beginnt:
Das lehrete Er durch mancherlei Werk
Bildender Kunst, das staunend umsteht
Mitwelt – und Nachwelt!
Chor 2.
Doch schwand Er dahin!
Chor 1.
Wer hat wie Er gebändigt das Leid,
Gebändigt die Lust
In blühenden Fesseln der Anmuth?
Chor 2.
Doch sank Er in’s Grab!
Chor 1.
Wer hat gebildet Heroen voll Muth
Gleich Ihm, gleich Ihm in siegender Macht?
Chor 2.
Doch ruht Er nun starr
Und zerfällt in Staub!
Mehrere Stimmen.
Drum halle die schmerzliche Klage!
Beide Chöre.
Ja Klage wandle ringshin auf dem Erdkreis:
Wie von Wurf getrennt der Spiegel des Sees
Fernhin in Waldungen kreiset!
In hundert Sprachen kehrt zurück ihr Wiederhall!
Chor 1.
Denn überallhin’ drang Thorwaldsens Name!
Chor 2.
Ueberallhin spendete Reichthum Seine Kunst.
Beide Chöre.
Ja Reichthum, höchsten Reichthum! –
Denn nur wo Kunst naht, die Vollenderin,
Wirft Reichthum göttliche Strahlen:
Während auf Bergen von Gold
Arm der Mensch darbt:
Bis der Kunst Zauberstab ihm belebt den Schatz,
In reitzendem Formenscwung sinnvoll erhöht.
Einzelne Stimmen und Chor.
Drum klagt um Ihn, . . .
Der Reichthum schuf . . .
Aus schlichtem Thon! . . .
Ach die bildnerische Hand, . . .
Die so Schönes geformt . . .
Sie sank . . .
Sie zerfällt in Staub ! –
Das Auge brach , . . .
Das nur nach Schönem sah ! –
In Trauer versinkt Ihr? –
Chor 1.
Ach wir gedenken voll Leides jetzt,
Wie so lieblich Er selbst war!
Uns erscheint Seine holde Gestalt ! –
Chor 2.
Auch uns erscheint der Hohe wiederum,
Wie Er wandelte hier, weisslockig das Haupt
Beide Chöre
Von blühender Ehre des Alters!
Einzelne Stimmen und Chor.
Gar vieler Tag’ Erfahrung lebt’ in Ihm ! –
Und starb mit Ihm !
Und Er schritt einher
von Königen geehrt, –
Beide Chöre.
Geehrt wie ein König!
Chor 1.
Denn höchster Sinn war Ihm verliehn
Chor 2.
Göttlichem Geist. . .
Beide Chöre.
Gestalt zu leihn!
Chor 1.
Wie ein Schütze traf Er. . .
Chor 1.
Mit der Kunst Geschoss
Beide Chöre.
Mitten ins Ziel !
Chor 1.
Er führete wieder herauf. . .
Chor 2.
Uralten Göttertag,
Chor 1.
Er liess erschienen. . .
Chor 2.
In heiliger Schönheit. . .
Beide Chöre.
Das Wort, das gekommen vom Himmel!
Beide Chöre.
Wohl oftmals wird der Sonne Feuerball
Den Lenz der Erde bringen;
Eh wiederum erscheint
So kunsterfreuete Heroenkraft!
Darum geleit’ Ihn Klage,
Süssschmerzliche Klage
Anmuthig in das unbekannte Land –
Zur seligen Insel der Guten!
Eine Stimme.
Die Sage geht, dass Ihn
Auf hochwogigem Meer die Mutter gebar!
Beide Chöre.
Nun hat Ihn im Meer der Zeit
Die purpurne Wog’ ereilt
Und hingefürht, von wo
Keiner mehr zurückkehrt
Vergeblich Ihm nach,
Ihm nach
Flattert die Sehnsucht!
Chorführer.
Endet die Klage! –
Ihr singet, dass Ihn
Auf wogigem Meer die Mutter gebahr,
Den die Woge der Zeit nun ereilet.
So kam aus dunkelwallender See
Den Hellenen die Göttin der Schönheit,
Die Unsterbliche und unsterblich lebt,
Wen die Musen erhöhn
Vor den wandelnden Menschengeschlechtern!
Drum andre Gestalt von Hymnen! Erhebt, erhebt im
Gesang Ihn
Den Heroen gesellt, nicht sterblichen Gangs schreitet Er,
Nein auf Fittigen schwebt Er
Hoch über dem Leid, hoch über dem Gram:
Drum end’ in Triumphen die Feier!
Chor 1.
Stimmt an, stimmt an den Siegesgesang!
Chor 2.
Stimmt an die heroische Feier!
Beide Chöre.
Und es fliehe des Grams schwarzdunkele Nacht: es erschein
die elysische Heitre
Und des Heros Gestalt in Lichte verklärt und geschmückt
mit dem ewigen Lorbeer!
Bringt Kränze heran und es schmetterte laut der
heroische Hall der Posaune!
Schlussgesang.
Lebe der Herrliche
Ewiges Leben nun:
Lieblich ertöne Ihm,
Was wir Ihm singen hier!
Kränzet Ihn, schlingt um Ihn
Reigen und kränzet Ihn!
Ruhm ist es rühmen Ihn:
Rühmet Ihn, kränzet Ihn!
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N350 er en nodebog, som indeholder tekst og melodi til en klagesang i anledning af Thorvaldsens død. Her er imidlertid kun teksten til noderne gengivet, mens noderne og de musikalske udtryk som fx tempo- og foredragsbetegnelser samt nuanceringstegn kan ses i den tilknyttede scanning af nodebogen (se original)
Sidst opdateret 18.11.2014