NN
Bertel Thorvaldsen
Rom
Dateringen fremgår af dokumentet.
Kommentarerne til dette dokument er under udarbejdelse.
Die zeichnenden und bildenden Künstler
der Stadt Mainz
dem
Ritter Thorwaldsen
am 1. Juli 1841,
bei seiner Anwesenheit dahier.
Das Leben kurz, die Kunst unendlich!
Ein alter Spruch uns sehr verständlich,
Den nur der Dünkel von sich kehrt.
Wer wird auch sagen wohlbesonnen:
„Ich hab den goldnen Hömosbronnen
Der Musen völlig ausgeleert;”
„Mich führt Apoll zum Göttersitze
Hebt hoch mich bis zur Kuppelspitze,
Tief maulwurft Mittelmässigkeit,
Ich hör ihr Schleppen der Gewichte,
Ihr Ringen nach dem Himmelslichte,
Das ihr doch nur Reflexe leiht.” ‒
Wir haltens mit dem alten Spruche,
Uns tönt aus dem Erfahrungsbuche:
Das Leben kurz, die Kunst ist weit!
Vollendung in der Kunst ist selten,
Ein Phönix nur in unsern Welten
Und diesen schmückt Bescheidenheit.
Wann seh’n wir Höchstes uns erscheinen?
Zweitausend Jahre brachten einen
Nur einen Rafael hervor;
Zweitausend Jahre mußten werben
Um einen Bildner zu ererben,
Den Gott zum Demiurg erkor.
Des Sehnens Thränen uns bethauen;
Wir sind so glücklich Dich zu schauen,
Du Spiegelbild der Heldenwelt!
Hold lenkst Du unsre trunknen Blicke
Auf Deines Geistes Riesenbrücke
Die fest an Ewigkeit sich hält.
Was Du geschaffen geht nicht unter,
Vergänglich nicht sind Künstewunder
Wo Engel lenken Geist und Hand.
Thorwaldsen! Bleibst uns stets der Lehrer,
Erkenn’ uns stets als Hochverehrer
Und Mainz als zweites Vaterland.
Dinne sang er trykt i et hæfte. Sangen blev fremført ved den store fest for Thorvaldsen, som byen Mainz afholdt 1.7.1841.
Sidst opdateret 12.07.2019