Friedrich von Gentz
Troppau / Opava
NN
Ingen udskrift.
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Troppau d: 2 november.
Der Fürst hat Ihren Thorwaldsen empfohlen, und rechnet sehr auf Sie bey dieser Gelegenheit. Ich bin überzeugt, daß es die beste Empfehlung war, die er ihm mitgeben konnte. Für die sogenannte societé ist dieser große Künstler nicht gemacht, schon weil er nicht Französisch spricht. Seine Erscheinung hier unten unter unsere politischen Sorgen und Agitationen war etwas höchst sonderbares. Er scheint ein einfacher und liebenswürdiger Mann zu seyn.
Der Fürst sucht einen Mann, wo möglich einen Offizier, der Victors Gesellschafter werden könnte, nicht nur ihm irgend einer Art von Unterricht zu geben, sondern bloß um ihn allenthalben zur begleiten. Er wollte deshalb an den I. M. Bellegarde schreiben. Wenn Ihnen etwa ein Individuum dieser Art einfällt, so würden Sie Sich, durch Anzeige desselben um den Fürsten sehr verdient machen.
Was Ihre Bemerkungen über die Neapolitanische Artikel betrift [sic], so kann ich Ihnen nur sagen, daß ich vollkommen Ihrer Meynung bin. Von jetzt an aber würde ich die Rubrike Neapel aus dem Beobachter ganz weglaßen, d. h. beim Wort mehr davon erwähnen. Dies würde großes Aufsehen erregen, und die Menschen vorbereiten auf das, was nun doch nächstens erfolgen wird.
Seyen Sie versichert, daß der Unfug der deutschen Zeitungen nicht lange mehr ungestört bleiben soll. Es werden jetzt sogleich ganz starke Schritte in Weimar, und in Darmstadt geschehen, und weiterhin umfassendere, zumal, da das Münchner Cabinet bereit ist, sie aufs allerkräftigste zu unterstützen.
Ihr franz. Correspondent ist ein Narr; und damit punctum. Was meynt der Kerl mit den Worten: Non, non, il es impossible de l’emporter sur les messe de la nation? Also gibt es keine Hülfe? Der Prutzer weiß auch beim vorgeschlagenen. Ich erwarte ebenfalls wenig Gutes von den Waflan; aber bey der Ernennung des Präsidenten hat sich doch wahrscheinlich das Ministerium so royalistisch ausgesprochen, que il [Exxx] lui en [haxxx] que. –
Danken wir doch Gott, wenn uns Eclaze und Guizot nicht wieder ans Ruder treten!
Der Fürst war einige Tage unwohl, und nicht heiter. Seit gestern Abend ist er wieder ganz in seiner gewöhnlichen Appetit. Er hat die Reise bisher meisterhaft geführt, und wird sie mit Gottes Hülfe durchführen. Noch lache ich über alle Neap. Publicationen. Das gräulichste ist mir immer die Verrücktheit der Priester, „denn wennI das Salz der Erde dumm wird womit soll man würzen“, wenn ich in diesen Tagen wieder schauervolle Data erhalten habe. Mit Rom bin ich fortdauernd stets zufrieden. Vale
Gentz
Last updated 02.02.2018
Dette citat er tilføjet som et indskud. Citatet er i brevet anbragt nederst på papiret, men brevskriveren har med et + markeret, at citatet skal indsættes her.