Franziska Caspers
Wien
Rødt laksegl med aftryk: COSMOS[?] / ON[XXXXX]
Charlotte Thierry
Hamburg
Udskrift: Von Wien / An das Fräulein / Charlotte Godeffroy / in / Hamburg
Dateringen fremgår af brevet.
Caspers is shocked by Thierry’s father’s severe illness, but she is pleased to hear that Thierry has become engaged and asks about her fiancé’s name, nationality, favourite colour, etc. Caspers has been at home in Germany for four months but has now returned to her “friendless existence” in Vienna. She brings news about many of their mutual friends and also mentions the decoration of Casa Bartholdy and Casa Massimo, a young female improviser, and two archaeological finds.
Wien den 29ten Oct. 17
Dein freundlicher Brief, meine geliebte Lotte, hat mich bekümmert u. mir Freude zugleich gemacht: die Nachricht, die Du mir Deinen vortrefflichen VaterI betreffend mittheilst hat mich tief erschüttert. Der arme Mann – bei seiner Lebhaftigkeit, wie schrecklich muss ihm dieser ZustandII sein – doch ich hoffe auf Besserung. Voriges Jahr rührte der Schlag den Feldmarschall SchwarzenbergIII – die ganze linke Seite war gelähmt – nun ist er wieder hergestellt, kann reiten, gehen Billard spielen – nur alles nicht ganz so wie sonst. Gott wird Deinem herrlichen Vater auch helfen – und ihm vertraue ich – der den Guten so gerne beisteht.
Nun meine innig geliebte Lotte – lass mich Dir von der Freude sprechen die die Nachricht Deiner nahen VerbindungIV mir gab. Der Mann den Du gewält – muss vertrefflich seyn – weil Du ihn gewält – glücklich muss er in Deinen Besitze, Du liebe Lotte, auch werden. Gieb mir nur um Gottes willen bald nähere Nachricht. Nicht einmal den Nahmen Deines Gatten weiss ich – weiss nicht, welchem Lande er angehört. Ich hoffe ein Deutscher besitzt meine ächt deutsche Lotte – gehört er einer andern Nation an – nun so ist er gewiss so gut – doch er verdiente ein Deutscher zu seyn – ich bitte Dich – sag nur recht weitläufig über Alles was Dich betrifft – schreibe mir das nächste Mal keinen so laconischen Brief – als der vorige war. Sogar die Farbe Deines Brautkleides möchte ich kennen. Auch den Vornahmen Deines Gatten will ich wissen. Heisst er nicht – Carl – August – od: Heinrich? Was für Augen – was für Haar hat er? Wie viel Schuh ist er hoch? – auch die Zoll vergiss nicht. Welche Farbe ist seine Lieblingsfarbe u. wie u. wo lerntest Du ihn kennen – wenn Du mich liebst so berichte nur alles ausführlich. Deinen Brief von MeaubeugeV habe ich leider nicht erhalten. Vielleicht liegt er hier bei GodeffroyVI. Noch sind sie aber auf dem Lande u ich kann also keine Erkundigung einziehen. Ich habe 4 herrliche Monate im Reich verlebt. Gott! wie seelig war ich zu hause – überglücklich und ein Schatz der schönsten Erinnerungen – habe ich mit hierher in mein freundenloses Daseyn genommen. Seit 4 Wochen bin ich zurück – u ich könnte diese schöne Zeit für einen Traum nehmen wenn mir nicht die Sehnsucht meines Herzens sagte dass es mehr als Traum war. Unsre gute JosephineVII hat unter den fürchterlichsten Leiden ihr Leben geendet – es ist mir Beruhigung sie bei ihrer JeanetteVIII im Himmel zu wissen. – Das österr. Militär ist fast alle zurück. KollerIX ist noch in Neapel auch TobieX – der jetzt bei dem General Staab ist – u in der Gegend grosse Messungen vornimmt – er geht jetz an die ad. Küste – um dort sein Wesen zu treiben. Ich erhielt heute Briefe von ihm. Er ist ein recht treuer Freund – mehr darf er mir nie werden – wir müssen vergessen, was wir einen Augenblick träumten. NinaXI war dieses Frühjahr nach Steyermark gekommen – konnte aber das deutsche Clima nicht vertragen u. ging mit ElisenXII nach Rom zurück. PobechheimsXIII sah ich in Mannheim. Nun sind sie für diesen Winter in Mailand – wo MarieXIV sich an einen Österreicher vermählen wird. Deine Vermälung will ich ihnen nächstens mittheilen – wenn Du ihr einmal schreiben oder ihr recommandieren willst – so darfst Du den Brief nur nach Mailand Croce di Malte ad: von RöselXV weiss ich gar nicht. Die Fresco Malereien von BartholdyXVI sind zum grossen Rühme der KünstlerXVII die dort malten, vollendet. Jetzt malen die Nähmlichen den Pallast MassimiXVIII. – Thorwaldsen hat unendlich viel zu tun. Eine junge improvisatriceXIX von 17 Jahren macht jetzt in Rom viel aufsehen. Auf dem Wege nach PuzzoliXX fiel neulich ein Bauer in einem Weinberge – plötzlich in ein Grab u brach den Fuss. Dieses GrabXXI enthielt 4 Särge mit basreliefs. Auch fand man darin noch viele andre interessante Dinge. Doch nicht in Italien allein theilt die Erde Schätze und kürlich wurde in Slavonien – bei dem machen eines Wegs – eine goldene KönigskroneXXII aus den fernsten Zeiten gefunden – herrlich gearbeitet und wol erhalten. – Ich habe hier einen recht artigen jungen Hamburger kennen lernen, der sehr gewiss reich ist – Dr. HahnXXIII – er scheint ein Jude. Doch verdiente er Christ zu seyn. Kennst Du HuthwalkerXXIV der sich nächstens vermälen wird. Seine Braut ist die Schwester einer Freundin von mir – u ich sah sie voriges Jahr täglich – Wir sind umgezogen und wohnen jetzt in der Riemerstrasse No. 870.
Du erwähnst mit keine Worte CarlXXV. Wie geht es ihm. Grüsse ihn freundlich. Deinen guten VaterXXVI grüsse ich von Herzen. Dich umarmt von ganzem Herzen Deine Freundin –
FaniscaXXVII –
Dette brev blev skænket af efterkommere til Charlotte Thierry til Thorvaldsens Museum i 1975.
Last updated 29.06.2016
Den tyske købmand Peter Godeffroy (1749-1822), der boede i Hamburg.
Når Caspers skriver, at “denne tilstand” må være skrækkelig for Thierrys ellers så livfulde far – og når hun nævner Schwarzenbergs slagtilfælde og lammelse, kunne det tyde på, at Thierrys far var ramt af noget tilsvarende, muligvis blodprop eller hjerneblødning med efterfølgende halvsidig lammelse.
Den østrigske feltmarskal Karl Philipp von Schwarzenberg.
Dvs. Charlotte Godeffroys forlovelse med den hamburgske handelsmand Johann Ludwig / Jean Louis Thierry (1792-1847). De blev gift 6.12.1817.
Dvs. formentlig den nordfranske klosterby Maubeuge. Maubeuge ligger 36 km øst for Valenciennes nær den belgiske grænse i den nuværende region Nord-Pas-de-Calais.
Dvs. hos August Godeffroy, der var handelsmand i Wien og brevmodtagerens fætter.
Skrivemåden “vores gode Josephine” kunne tyde på, at der er tale om en tjenestepige, men dette er blot et gæt. Josephine er ikke nærmere identificeret.
Den omtalte Jeanette, der altså var død, må have været en slægtning eller en veninde til den føromtalte Josephine. Jeanette er ikke nærmere identificeret.
Den østrigske officer Franz von Koller (1767-1826), som bl.a. andet var generaladjudant hos Karl Philipp von Schwarzenberg.
Den omtalte Tobie er endnu ikke nærmere identificeret, men synes at have været en tidligere flamme. Caspers omtaler ham i flere af sine breve til Thierry.
Antagelig Anna Schiffenhuber-Hartl, kaldet Nina (ca. 1790-1853), som blev gift med den tyske maler Johann Friedrich Overbeck 18.10.1818.
Den omtalte “Elisen” (“Elise” eller måske “Eliesen”?) er p.t. ikke nærmere identificeret.
Famlien Pobeheim bestod af den tyske salonière Sophie von Pobeheim, hendes mand, købmanden Simon von Pobeheim, og døtrene Sophie (f. ca. 1797) og Marie von Pobeheim (1800-1870).
Dvs. Marie von Pobeheim (1800-1870).
Den tyske maler Johann Gottlob Samuel Rösel.
Jakob Salomon Bartholdy havde i 1816 ladet en stue i sit hus i Rom, Casa Bartholdy, udsmykke med en serie fresker af de tyske malere, nazarenerne Peter von Cornelius, Franz Catel, Wilhelm Schadow, Philip Veit og Johann Friedrich Overbeck.
Dvs. de tyske malere Peter von Cornelius, Franz Catel, Wilhelm Schadow, Philip Veit og Johann Friedrich Overbeck.
Dvs. Casa Massimo, ejet af Marchese Massimi, som Schnoor, Overbeck og Veit udsmykkede hver sit rum i.
Den omtalte unge improvisatrice er sandsynligvis Rosina Taddei (c. 1800-?), der reciterede poesi og improviserede nye digte ud fra ord givet hende af publikum. Taddei omtales i de italienske medier, i rejseberetninger etc. fra omkring 1816 og nogle år frem som en meget indtagende og talentfuld improvisatrice. Se fx Lo Spettatore, bd. VII, Milano 1817, p. 34-35.
Formentlig Pozzuoli vest for Napoli.
Det omtalte fund af en grav med fire sarkofager med basrelieffer ved Pozzuoli (?) er p.t. ikke nærmere identificeret.
Den omtalte kongekrone af guld “fra de fjerneste tider” fundet i Slavonien er p.t. ikke nærmere identificeret.
Den omtalte Dr. Hahn er p.t. ikke identificeret nærmere. I Friedrich Noacks Das Deutschtum in Rom (1927) omtales ingen Hahn fra Hamburg.
Den tyske jurist og teolog Martin Hieronymus Hudtwalcker (1787–1865), som fra 1820 også var senator i Hamburg, og som 1817 giftede sig med Charlotte Amalie von Mengershausen.
Charlotte Thierrys bror, den tyske diplomat Carl Godeffroy (1787-1848).
Ovennævnte Peter Godeffroy.
Franziska Caspers’ kælenavn, som hun brugte over for nære veninder og venner.