28.5.1839

Sender

Verein für Schiller's Denkmal

Sender’s Location

Stuttgart

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

København

Information on recipient

Ingen udskrift.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

On behalf of the Schiller Association – and especially on his own behalf – the chairman of the Association, Georg von Reinbeck, thanks Thorvaldsen for his great courtesy in connection with the execution of the Schiller Monument. He also praises Thorvaldsen’s “invaluable present” of casts to Wilhelm 1., and refers to a planned building for them as a “Thorwaldsen’s Museum in Deutschland”, which will attract lovers of art from both the North and the South. Reinbeck regrets that Thorvaldsen could not be present at the unveiling of the monument, but he hopes that he will visit Stuttgart on his return journey to Rome.

Document

Hochwohlgeborner,
Hochverehrter Herr Staatsrath!

Indem ich die Ehre habe, den beifolgenden schwachen Ausdruck des innigsten Dankes für Ihre hochherzige Unterstützung von dem Vereine für Schillers DenkmalI mitzutheilen, kann ich es mir unmöglich versagen, Ihnen noch besonders meinen persönlichen Dank darzubringen für die unschätzbare Güte und Nachsicht, mit welcher Sie allen meinen Wünschen in dieser Angelegenheit so bereitwillig entgegen gekommen sind. Württemberg fühlt sich geehrt und beglückt, das DenkmalII seines berühmtesten SohnesIII von der Hand des größten Künstlers Sein nennen zu können. Der Name Thorwaldsen ist mit unverlöschlichen Zügen den Annalen Württembergs eingeäzt; doch nicht durch das herrliche Denkmal Schillers allein. Es verdankt auch Ihrer Verehrung für seinen huldreichen MonarchenIV die unschätzbare Schenkung der Werke Ihres Genius, welcher würdige Räume bereitet werden, um sie als Thorwaldsen’s Museum in DeutschlandV der Bewunderung aller Kenner und Verehrer der Kunst darstellen zu können. Dieß Museum wird ein Wallfahrtsort werden für die Künstler des Nordens und Südens.

Wie schmerzhaft war es für den Verein, daß Sie an dem unvergeßlichen TageVI der Enthüllung des Denkmals nicht unter uns seyen konnten; wir haben Sie aber beim Festmahle, an welchem die Höhesten Personen der Regierung Theil nahmen, und das aus 200 Gedecken bestand, dreimal Hoch leben lassen.

Aber nicht der Verein bloß hat Ihre Abwesenheit dabei bedauert, sondern ich habe mich auch des Allergnädigsten Auftrages Seiner MajestätVII unsers erhabenen Monarchen ehrfurchtsvoll zu entledigen,

Ewr. Hochwohlgebornen Höchstdessen Bedauern zu erkennen zu geben, daß Er Ihnen nicht habe mündlich Seinen Dank und Seine Bewunderung bezeugen können; daß Höchstderselbe aber hoffe noch dazu Gelegenheit zu finden und es Ihm sehr angenehm seyn würde, Ewr. Hochwohlgebornen hier in Stuttgart zu sehen.

Sie werden Seiner Königlichen Majestät dieß Vergnügen nicht versagen, welches zugleich Stuttgart sehr beglücken würde, das sich sehnt, den Schöpfer seiner größten Zierden in seiner Mitte zu verehren. Ihr Vaterland, das mit vollem Rechte auf die Ehre stolz ist, Sie zu besitzen, wird dem Bruderlande gewiß vergönnen, daß es einen Theil dieses Stolzes auch für sich in bescheidenen Anspruch nimmt. Wir leben der frohen Überzeugung, daß Sie auf Ihrer RückreiseVIII nach Rom Stuttgart nicht vorbeigehen werden, wo so viele dankbare Herzen Ihnen entgegenschlagen. Möge der glückliche Augenblick Sie hier zu begrüßen nicht fern seyn!

Ich habe oft unsern verehrten gemeinschaftlichen Freund, Herrn Consul von KolbIX in Rom, um Nachrichten von Ihnen gebeten; er schreibt mir aber noch unterm 6ten. dieses, daß er nicht so glücklich gewesen sey, directe welche von Ihnen empfangen zu haben.

Gott erhalte Sie gesund und führe Sie wohlbehalten zu uns! Schließen Sie auch ferner Württemberg wohlwollend in Ihr Herz ein, und besonders auch mich, der ich mit steter hoher Verehrung mich zu unterzeichnen die Ehre habe

Ewr. Hochwohlgebornen

Stuttgart den 28ten Mai
1839.
dankbar ergebenster
Hofrath, Dr. Georg von ReinbeckX.

Archival Reference

m23 1839, nr. 5

Subjects

Persons

Works

A770 Friedrich Schiller, Senest 9. september 1836, inv.nr. A770

Commentaries

  1. Dvs. borgerforeningen for opførelsen af Schiller-monumentet i Stuttgart, Verein für Schiller’s Denkmal.

  2. Monumentet for Schiller, jf. A770.

  3. Dvs. den tyske digter og filosof Friedrich Schiller, der var født i Marbach uden for Stuttgart, hvor han studerede.

  4. Dvs. kong Wilhelm 1. af Württemberg.

  5. Gaven, der omtales i brevet, må være den store mængde gipsafstøbninger, som Thorvaldsen ville donere til Wilhelm 1., se hans liste af 25.3.1837, og som kongen planlagde at opføre en ny bygning til, et “Thorvaldsens Museum i Tyskland”.

  6. Dvs. festlighederne i dagene omkring aftenen d. 8.5.1839, hvor Schiller-monumentet blev afsløret i Stuttgart, men hvor Thorvaldsen ikke var til stede.

  7. Dvs. kong Wilhelm 1. af Württemberg.

  8. rejsen til Rom, maj-september 1841 ankom Thorvaldsen til Stuttgart 6.7.1841 og beså straks sit Schiller-monument.

  9. Dvs. den tyske handelsmand og konsul i Rom Karl von Kolb.

  10. Dvs. den tyske digter og hofembedsmand Georg von Reinbeck.

Last updated 13.03.2021