27.8.1829

Sender

Alexis de Chateauneuf

Sender’s Location

Hamburg

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Rom

Information on recipient

Ingen udskrift.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

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Document

Hochgeehrter Herr Thorvaldsen,

Bey dem Baue eines Famillien Begräbnißes, auf einem schön gelegenen Kirchhofe, eine Stunde von der Stadt, wurde es von mir verlangt, dasselbe durch eine ernste Architectur zu bezeichnen, welche mit einem einfachen bildenerrischem Schmuck geziert werden sollte. Besonders wurde aber auf Dauerhaftigkeit des Materials in unserm zerstöhrenden Clima gedrungen, und dazu Granit und Bronze vorgeschlagen. So entstand das einliegende Project eines Sarkophages, welches ganz aus, zwar ungeschliffenen, aber doch fein ausgearbeitetem Granite, der hier zu Lande in Fündlingen selbst von recht dichter Formation zu Tage kommt, errichtet werden soll. Die Oeffnungen ungefähr 3 pariser Fuss ins Gevierte an den schmalen Seiten, durch welche die Särge hinein zu schieben sind, sollen durch Bronzetafeln geschloßen werden, und dieses bildsamere Material zugleich zu einer Sculptur auf der einen Seite, und zu Wappen und Schrift auf der andern Seite benutzt werden.
Von den sinnvollen Errichtern wurde es zuerst gewünscht, daß dieses Bildwerk die 3 Weiber am Grabe darstellen möge, doch äußerte ich mich gegen basreliefartige Figurengruppen in Bronze, welche in dem dunkelfärbigen Material selten eine gute Wirkung thun, und mir nur in dem Falle, wenn ein größerer Körper eines Bauwesens ganz von Bronze diesem Material ist, als schicklich erscheinen wollen. Sehr gern aber gieng ich in den Vorschlag ein, nur den Engel auf dem Grabe des Heilandes, welcher sagt “Er ist auferstanden / Er ist nicht hier”, darzustellen; weil mir solch einzelne starkhervortretende Figur in der Umgebung der rohen Einfachheit des schwer zu bearbeitenden Granits, von guter Wirkung zu seyn scheinnt.
Da es mir nun ganz anheim gegeben ist, diese Arbeit ins Werk zu stellen; so ist mir der hochfahrende Gedanke gekommen, mich mit der gehorsamsten Frage an Sie, hochverehrter Herr zu wenden. Ob Sie wohl geneigt seyn mögten, wenn Ihnen die Intention des Ganzen nicht mißfiele, ein solches hautreliefartiges Engelbild, in Ton aus zuarbeiten ?, welches als dann von Hopfgärtner u ScholaschI in Rom gegoßen u ciselirt werden könnte.
Sie werden es mir verzeihn, daß ich in Angelegenheit solch kleiner Arbeit, mich an Sie wende, um so mehr da auch bey dieser Arbeit die zwey uns Baumeister stets widerhaltenden Schrauben, Geld und Zeit nämlich, auf mich einwirken, und ich also gezwungen bin, nach Beyden mich bey Ihnen zu erkündigen, um von der Last nicht erdrückt zu werden. Was nun das Erste betrift, muß ich Sie ersuchen mir meinen Wunsch nicht zu sehr zu erschweren, und mir gefälligst den Preiß dafür wißen zu lassen; und über das Zweite muß ich auch bitten mir einige Sicherheit zu geben, was mir von Ihrer Seite um so eher thunlich scheint, da es doch wohl eine sehr behende Arbeit für Sie ist.
Indem ich mir schmeichle, daß Sie mich bald mit einer geneigten Antwort beehren werden, Verbleibe ich mit größter Verehrung

Hamburg d. 27 Aug 1829 Ihr ganz ergebenster
Chateauneuf.

General Comment

Som billag til dette brev vedlagde Chateauneuf et rids på kalkepapir af det ønskede gravmæle, se fotografi af tegningen her. Tegningen er t.h. under bronzepladen med våbenskjoldene betegnet: Hintere Thüre og signeret f.n.t.h.: Ad C. / Hamburg / Aug 1829.
Målestokken f.n. er opdelt i: Pariser Fuss.

Archival Reference

m14 1829, nr. 108

Thiele

Omtalt Thiele III, p. 379.

Subjects

Persons

Commentaries

  1. De to tyske bronzestøbere i Rom, Wilhelm Hopfgarten og Benjamin Ludwig Jollage.

Last updated 10.05.2011