Friederike Brun
Rom
Omnes
Dateringen fremgår af dokumentet.
The commentary to this document is not available at the moment.
[…]
Den 19. März.
Unsers Thorwaldsen’s Jason, seine erste Statue und die jüngste der Antiken, war nun aus der Form, ja, war schon in Marmor durch den reichen Holländer, oder, wie mir Andre gesagt, Schottländer Hope bestelltI, und also ihre Unsterblichkeit im Reiche der Erscheinungen gesichert. Unser Aller Freude hierüber war so groß, daß ich beschloß, sie in einem kleinen Feste auszulassen, wie solche in Rom, wo Lorber, Delbaum und Myrte zu jedes Verdienstes Krone immer grünen, wo die Goldfrucht der Unsterblichkeit blühend reift und die Frühlingshora ihr Blütenhorn um uns ausschüttet; so leicht gegeben sind. Die Künstler unsers Kreises und unsre theuern Humboldts waren gegenwärtig sowie der liebenswürdige kunst- und wissenschaftliebende Erbprinz von Mecklenburg, der Bruder der hohen Louise, Königin von Preußen.
Du, meine IdaII, Du holdeste Hora meines Lebens, warst zugleich die waltende Grazie des Festes. Schon fühltest Du tief, was in Thorwaldsen aufblühte, und im Gefühl hoher Weihe der Zukunft reichtest Du ihm im pantomimischen Tanze den ersten Kranz. Nie vergeß ich den Ausdruck, mit welchem der edle junge Mann dies Pfand empfing, das erste, welches ihm im Namen der glänzenden Zukunft, die von nun an sich vor ihm öffnete, mit holder kindlicher Unschuld durch Dich gereicht ward.
Du machtest Deine Sachen so gut, daß Du dem Schüchternen den vollen Kranz, den er nie empfangen hätte, aufdrücktest, indem Du mit leichter Wendung an ihm vorbeischwebtest. Seine Freude war von süßer Bangigkeit umfangen. “O”, rief er tief, bewegt, “den tynger på min Isse!” (Er lastet auf meiner Scheitel.) *III) Es war ein heiliges Fest. Dieses aus tiefer Verborgenheit so stralend aufgehende Gestirn ward mit allgemeiner, bewundernder Liebe begrüßt, und ein Einklang der reinsten Freude verband die Gesellschaft, welche aus den verschiedensten Nationen zusammengeflossen war. Man trennte sich ziemlich spät, und als wir Alle im tiefsten Schlafe waren, hörte unsre treue Marie es an der Thüre unsrer einsamen Wohnung anklopfen und zwar ziemlich lebhaft. Es war Thorwaldsen. Er hatte seinen Kranz vergessen und war mit holdseliger, kindlicher Eile aus dem Bette aufgesprungen und den Pincius hinangestiegen, um sich ihn zu holen. **IV)
Du glückliches Kind! früh lächelte Dir die Grazie, früh empfandest Du die Kunst, und früh ward Dir gegeben, in Geberde und Ton hold wiederzugeben, was Du früh empfingst, die Krone der Anmuth.
–––––––––
Dette er et uddrag af den trykte tekst i Friederike Brun, op.cit.
Jason med det gyldne skind, 28. januar 1803 - Senest 19. marts 1803, inv.nr. A52 |
Last updated 18.04.2017
Dvs. Thomas Hope. Se også artiklen Jason og Hopes bestilling.
Dvs. Ida Brun.
[Forfatterens note i den trykte tekst:]
Wie mich diese Worte bewegten. Thorwaldsen aber hatte noch nie Göthe’s “Tasso” gelesen.
[Forfatterens note i den trykte tekst:]
Als ich mit ihm bei unserm fröhlichen Beisammenleben in Kopenhagen (1819 – 20) unser Römerleben durchging und ihm diese halbvergessene Anekdote erzählte, rief er lebhaft aus: “Ja, aber das war auch der schönste Kranz; nichts hat mich nachher so gefreut.”