C.W. Eckersberg
Rom
J.P. Møller
København
Dateringen fremgår ikke af afskriften, men i Villads Villadsen: C.W. Eckersbergs dagbøger 1810-1837, København 2009, vol. 1, p. 117 dateres brevet til 2.11.1815.
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Ich danke Dir herzlich mein theurer Möller fur Deinen mir so angenehme Nachricht, und für alle Neuigkeiten die Du mir mitgetheilt hast, besonders aber freut es mich dass Du, wie auch Deine gute Frau, und Dein Bübchen gesund und wohl befinden. O! wie bist Du glücklich Freund, dass ein gesundes und schönes Knäblein von der Brust seiner Mutter Dir anlächelt!!! Der Himmel lasse Dir lange dieses Glük geniesen. Nun muss ich gestehen dass ich recht mit Sehnsucht die Ankunft des Hern. Lund erwarte, um aus Deinen Brief zu sehen wie es bey Euch zu Hause steht, ich vermuthe das ich davon sehr viel erfahren werde, ich muss hier beilaufig bemerken, dass es mir etwas befremdet nicht ein einziges Wort von der Akademie über meine Arbeiten bekommen zu haben. Da ich die Sache mit Hrn. Thorwaldsen überlegt habe, komt heraus dass wohl etwas anders dahinter steken mag. Die Kopenhagener müssen ja jezt recht rasend Enthusiastisch für die schöne Künste geworden sein, da es schon so weit gegangen ist dass unser guter Asessor WeinwichI gar jeden Sontag darüber öfíentliche Prädigten hält –
Der October Monath ist hier gewöhnlich der schönste Monath im ganzen Jahr und der rechte Somer Monath der Römer, dann gehen die fornehmen aufs Land, und ihre Vileggatura zu machen, und die gemeineren gehen in den Weinbergen um zu fressen und saufen, besonders lustig gehts des Donerstags und Sontags her, darüber kan ich Dir wenn wir uns wiedersehen manchen Spass erzählen, der October ist dieses Jahr besonders schön gewesen, daher Herr. Thorwaldsen und ich zwey aussert engenehme Landtouren gemacht haben, wovon wir vor einigen Tagen zurück gekehrt sind, unsere erste Reise ging nach dem Tivoli, dass ungefahr 4 danische Meilen von hier gelegen ist, daselbst befinden sich auf ein kleiner Flek von ein par Meilen im Umkreiss eine Mænge von Naturschönheiten die gewiss zu dem schönsten in der Welt gehören, und scheinen ganz und gar für die Landschaftsmahler gemacht zu sein, da giebts die schönsten Fernen, die schönsten Bergen und bewachsene Felsen die schönsten Thæler schöne und wohl erhaltene Antike Ruinen, und über alles die wunderschöne Wasserfälle der grosse Wasserfall der ungefehr von einer Höhe von 40 Füss herabsturzt und eben so breit ist, ist schön, aber noch schöner die sogenannte Grotte des Neptuns, und die herlichen Cascatellen die von eine entsezliche Höhe herabstürzen, dann die uberaus fruchtbare Vegetation, die herligen Fabriken, kurz alles, alles kan man sagen ist hier einzig. O wie sticht dieses mit das rohe und wilde Volk ab das dieses gesegnete Land bewohnt, und das doch die herlichsten Naturanlagen verräht, gewiss auch gut ist, aber was vermach nicht Erziehung und Kultur, es ist vielleicht jezt in ganz Europa nicht ein einziger Staat der in diesem Punkt mehr zuruk steht wie die Pabstlichen Staaten wir hatten das schönste Wetter und es verdross mich sehr, das ich meine Gerathschaffen zum Mahlen nicht mitgenommen hatte da gerade jezt alles die schönste Variation von Farben hatte, in der Gegend von Tivoli wird eine grosse Mänge Ohl gebaut, es sind erstauend grosse Ohlwälder rings her um die in einiger Entfernung eine sehr schöne feine Farbe haben welches schön mit dem andern Grün zusammen steht, auch sind die Reben in Tivoli sehr schön in eine Art von Lauben überal herum auf den Felsen angebaut dass auch die Landschaftt viel Reiz giebt. Ich werde Dir darüber manches viel besser Mündlich erzählen können. Eine Meile von Tivoli ist der bekante Solfatara oder Schwefelsen, man passirt uber den Kanal der dieses Wasser in die Tieber führt, es hat eine sehr helle blaugrüne Farbe, und hat dabei einen solchen entsetzlichen Schwefelgstank besonders wo der Wind hinweht das man es kaum aushalten kan. Die Gegend zwischen Rom und Tivoli, die sogenannte Campagnia di Roma, ist so wie zwischen Rom und Albano eine wahre Wüsteney, wo nichts wie wildes Unkraut wächst, hier und da sieht man mächtige Heerden von Rindvieh, und einige Jäger (Die Römer sind leidenschafflige Jäger) kurz nachher gingen wir nach Albano, wo die vornehmen Römer besonders ihren October halten, weil der Pabst sich im Herbst, in dem nahgelegnen Castell Gandollo auf halt. Hr. Thorwaldsen blieb in Albano, wo er viele Visiten bei der vornehmen zu machen und ich ging nach Ariccia bey der Mutter des Mad. Huths, wo ich unsren Freund Frommel fand, der sich da in der Gegend viele schöne Studien gemacht hatte, wir waren des Abends recht lustig, da hab ich den zum dritten mahl die herliche Gegend durchgestrichen, und die schönen Orter Castello, Marino, Frascati, Rocca di Papa, der Berg Monte Cavi, Nemi und Genzano besucht. Die beiden Seeen Lago di Castello, und Lago di Nemi, bleiben in ihrer Art immer einzig schön, sie haben Augenscheinlig die Form eines Trichters, und sollen aus gebranten Vulkanen sein, hier hat Verstappen viel studirt und die Gemählde, die wir von ihm in Paris gesehen haben, sind alle Parthien der hiesigen Gegend gewesen, er ist einzig wie man hier in diesem Lande alles Malerisch schöne so ganz vereinigt findet, hier sieht man die Edlesten Formen, die schönsten Linien und Massen, die ausgedehnsten Fernen, von schöne Hügeln und Bergen unterbrochen, dann ist auch noch die Ausstafirung so malerisch schön wie eine es nirgends sieht, das Landvolk so schön gekleidet, die Esel, Ziegen, under Rinder sehr pitoresk, aber in alles besonders der Zauber der Farben, der heitere Italienische Himmel, und das helle Licht der Sonne, erhöhen das Farbenspiel auf eine Art die sich nicht beschreiben lässt, wer nicht hier gewesen ist kan sich kein Begrif davon machen, da er so ganz verschieden von dem ist was wir in Norden kennen, doch giebt es in unser Dannemark auch Schönheiten die man hier vergebens sucht, das glaube mir nur sicher. Eine sonderbare Erscheinung hat man hier, die ich nie anderswo in dem Grad bemerkt habe, es ist namlich wenn bei Schönen Wetter besonders im Sommer, die Sonne schon untergegangen ist, entsteht ein heller gelb röthlicher Reflex am Horizont, der eine starke Viertelstunde nachher immer zunimt und zuweilen so stark ist dass es die Augen verblendet, und gar Schlagschatten zieht, alle Objecte die dagegen stehen, auch sogar die entferntsten Berge scheinen ganz dunkel Schwarzblau und zeichnen die Umrisse so scharft und deutlich dass man alles sogar die Kleinsten Bäumchen deutlich unterscheiden kann. Dieser Schein nimt nach und nach wieder ab und nachher wird es ganz Nacht auf einmahl, diese Damerung aber dauert eine ganze Stunde nach Sonnenuntergang, es ist daher Falsch was mehrere Reisende gesagt haben, dass es hier gleich nach Sonnenuntergang dunkler Nacht wird. Es ist auch merkwürdig das man hier viel deutlicher hört wie bei uns, aber besonders viel weiter sehen kan, von den Anhöhen hier in Rom erkent man bey schönem Wetter, fast jedes Haus in Tivoli mit den blossen Augen dass doch ziemlich entfernt ist, besonders deutlich aber sieht man Frascati, dass zwar näher ist. Rocca di Papa und Castello, und eine kleine Capella auf Monte Cavi, davon kan ich Dir aber mundlich besser unterrichten.
(Mr. DelvauxII)
Dette er et et udkast til et afsendt brev. Udkastet er skrevet af efter den trykte afskrift i Bramsen & Ragn Jensen, op. cit.
Last updated 25.04.2014
Den danske kunstskribent Niels Heinrich Weinwich.
Den i parentes nævnte person kan måske være den belgiske maler Ferdinand Marie Delvaux (1782-1815), død i Bologna. Under sit ophold i Rom lige inden sin død havde han ligesom Eckersberg malet klosterinteriører med figurer.