Bertel Thorvaldsen
Montenero
Ludwig 1.
München
Ingen udskrift.
Dateringen fremgår af brevet.
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Montenero den 16ten. Octbr
1813.
Durchlauchtigster Kronprintz,
Gnädigster Herr und Fürst!
Mit der lebhaftesten Theilnahme erhielt ich die Nachricht von der Wiederherstellung Eurer Hoheit in Höchstdero Brief vom 8ten. September. Nicht genug kann ich Euer Hoheit danken für das Zutrauen, welches Sie an mich zu setzen geruhen. Wie sehr freut es mich bald Gelegenheit zu haben dem zu entsprechen, denn da ich durch meinen Aufenthalt in Montenero meine Gesundheit gänzlich wiedererlangt, welches ich größtentheils die außerordentlichen Fürsorgen des sehr schätzbaren Herrn Baron von Schubart zu verdanken habe, so hoffe ich den nächsten Montag als den 18ten. October nach Rom abzureisen, wo ich mich sogleich an die Vollendung des Adonis und der Restaurationen bege[x]en werde.
Daß Euer Hoheit die Güte gehabt auf meine Empfehlung des Bildhauer Schadow Rücksicht zu nehmen, ist mir außerordentlich lieb, und ich bin überzeugt, daß dieser junge sehr talentvolle Mann sich bestreben wird, die Güte Eurer Hoheit zu verdienen.
Was Euer Hoheit Anfrage im Hinsichte des Basrelief=Frieses betrifft, so ist dies für mich von ganz außerordentlichem Interesse, und es scheint wircklich, als wenn Höchstdieselben meine Gedanken und Wünsche im Voraus errathen hätten. Schon früher nehmlich war ich Willens, Eurer Hoheit anzubieten, für Sie, als einen so ausgezeichneten Kunstkenner und Beschützer, dasjenige Basrelief in Carrarisschen Marmor zu machen, welches ich leider nur in Gips für den Pallast auf Monte Cavallo gemacht habe.
Es stellt dasselbe Alexanders Triumfeinzug in Babylon vor. Es ist nicht allein eine meiner Lieblingsarbeiten, sondern auch gewiß eine der besten, welche ich jemals verfertigt habe. Weder Eigennutz, noch irgend eine Nebenabsicht brachten mich auf diesen Gedanken, diese Arbeit für Eure königliche Hoheit zu machen. Bloß die Liebe zu meiner Kunst hatt auf eine solche Art diesen Wunsch in mir erregt, daß ich meine Arbeit selbst unentgeldlich machen will, und bloß die Kosten des Marmor und den Taglohn meiner Arbeiter Eurer königlichen Hoheit berechnen will.
Mit Gewißheit kann ich behaupten, daß seit der Zeit der Griechen und Römer keine Arbeit in Relief von dieser Ausdehnung in Marmor verfertigt worden. Den Gedanken, daß diese Arbeit in den Händen eines Fürsten komme, der Talent und Verdienst zu schätzen weiß, ist die Triebfeder meines Vorschlags, und ich darf mich schmeicheln, daß Höchstdieselben ihn genehmigen werden.
Wenngleich die Hälfte der gesammten Arbeit schon existirt, da die Modelle vollendet sind, so erbiete ich mich dennoch, theils um die Kosten noch mehr zu vermindern, theils um die Arbeit rascher zu Ende zu bringen, theils um die Auswahl des Marmors zu haben, dieselbe in Carrara selbst zu vollenden.
Mein sehnlicher Wunsch ist es, daß diese Arbeit, die bis jezt nur in den so leicht zerstörten Gips existirt, in ein dauerhaftes Material, als ein feststehendes Denkmahl meines geringen Talents übertragen werden möchte.
Völlig beglückt würde ich sein, wenn dieses Denkmal in den Händen eines Fürsten käme, der Talent und Kunstfleiß würdig zu ehren versteht, und der diese der Welt auf eine ihnen angemeßen Art darzustellen weiß.
Mit der ausgezeichnesten Hochachtung habe ich die Ehre mich zu nennen Eurer königlichen Hoheit
unterthänigster A. Torwaldsen
Der findes et udkast til dette brev.
Wilhelm Schadow
Last updated 07.01.2013