2.6.1803

Sender

Johann Gottfried Schadow

Sender’s Location

Berlin

Recipient

Omnes

Dating based on

Dateringen fremgår af det tidsskrift, hvori denne tekst blev trykt.

Abstract

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Document

Kunstnachrichten vom Herrn Rektor SchadowI allhier.

Aus Rom hab’ ich neulich mehrere Briefe erhalten. Man meldet mir, daß CanovaII seine marmorne Gruppe, Amor und Psyche formen läßt, und von derjenigen Form, die über das Modell verfertigt worden, keine Ausgüsse mehr wird machen lassen. Er selbst schreibt, (indem er mir einen Ausguß dieser Gruppe bestimmt), “daß HagemannIII in seiner Schilderung derselben wohl mehr die Freundschaft für ihn, als die Kritik seines Gefühls (la critique de son sentiment) werde zu Rathe gezogen haben.“ Genug, die Stimmen der Künstler vereinigen sich und preisen diese Gruppe als das vortrefflichste und lieblichste Werk der neuesten Sculptur.
Die Büste Bonaparte‘s, des ersten Konsuls, nennt Herr RehbergIV Canova‘s Meisterstück; und ist der Marmor davon vollendet, so habe ich auch einen Abguß derselben zu erwarten. Auch hat Canova bereits die Statue Bonaparte‘s angefangen. Unter die Arbeiten, die jetzt in Rom Aufsehen erregen, zählt man insbesondere die Statue eines Jason, sechs Fuß hoch, von einem Bildhauer aus Kopenhagen. Ein Engländer, T. Hoppe, läßt diese Figur in Marmor ausführen, und zahlt dafür achthundert Dukaten; der Bildhauer heißt Torwaltzen. Das Werk hat seine Verdienste, und trägt das Gepräge eines Künstlers, der vorzüglich beflissen gewesen ist, sich den Styl der Kolossen von Monte-Cavallo anzueignen. Einige machen ein so großes Aufheben davon, daß sie sogar Canova zu verstehen geben wollen, er solle darnach studieren. Doch das sind nur solche Kritiker, die da behaupten, alles Schöne und Gute müsse durchaus im großen Styl der Kolossen gearbeitet seyn. Nun soll dieser Jason gerade wie ein Abguß derselben aussehen; welches allerdings ein Verdienst ist. Man vergesse hierbei nicht, daß die erste Arbeit Canova‘s, welche ihm sogleich in Rom einen großen Ruf brachte, die Gruppe des Theseus und des Minotaur war, die, nach Aller Urtheil, in demselben Styl (der dahin auch gehörte) vortrefflich gearbeitet war. Selbst aus dem Kupferstiche dieser Gruppe, von MorghenV, kann man sich hiervon überzeugen. Dessen ungeachtet werden wir, und wahrscheinlich im Merkur, eine bittere Abhandlung über Canova bekommen, worin dieser Montecavallosche Jason ihm zum Vorwurf gemacht wird. – Nun wohl! je bittrer, je willkommner! So stimmt es in die Schadenfreude der Menschen, und leider auch in den Geist der Zeit.

[…]

General Comment

Denne tekst stammer fra det berlinske tidsskrift Der Freimüthige, Nr 87, 2.6.1803.

Den gengiver en af de første omtaler uden for Rom af Thorvaldsens Jason, A52.

Passagerne om Jason blev oversat til dansk og udgivet i tidsskriftet Minerva i juni 1803.

Persons

Works

A52 Jason med det gyldne skind, 28. januar 1803 - Senest 19. marts 1803, inv.nr. A52

Commentaries

  1. Dvs. den tyske billedhugger Johann Gottfried Schadow, der var rektor på Königliche Preussische Academie der Künste i Berlin.

  2. Dvs. den italienske billedhugger Antonio Canova.

  3. Dvs. den tyske billedhugger Friedrich Hagemann, der var elev af Schadow og antagelig lige vendt tilbage til Berlin fra Rom.

  4. Dvs. den tyske maler Friedrich Rehberg, der befandt sig i Rom.

  5. Dvs. den tyske kobberstikker Raphael Morghen.

Last updated 03.10.2017