No. 6952 af 10318
Afsender Dato Modtager
C.F. Hansen [+]

Afsendersted

København

18.6.1836 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

NN [+]

Modtagersted

Berlin

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Ingen udskrift.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Se original

Es ist gewiß lange her, daß Ew. Hochwohlgeboren etwas von mir gehört haben; es ist daher auch äusserst erfreulich für mich, eine Gelegenheit ergreifen zu können, mein langes Schweigen, welches sowohl durch meine vielen Geschäfte, als durch mein zunehmendes Alter, entschuldigt werden dürfte, zu unterbrechen.

Schon seit längerer Zeit, werthgeschätzter Freund, ist es meine Absicht gewesen, der Berliner Academie eine Beschreibung einiger in den Dänischen Staaten unter meiner Leitung aufgeführten öffentlichen Gebäuden zu übersenden. Ich erlaube es mir nunmehr eine solche mit dem am 20. d. m. von hier abgehenden Stettiner Dampfschiffe mitzutheilen, mit der freundschaftlichsten Bitte, selbige gütigst durchsehen und der Academie überreichen zu wollen. Zugleich muß ich jedoch dabey bemerken, daß die practisch ausgeführten Arbeiten um so mehr mit Schonung zu beurtheilen seyn werden, als mir bey der Ausführung derselben, namentlich bey dem Bau des Christiansburger Schlosses, des neuen Rathhauses und der Frauenkirche manche Hindernisse im Wege waren. So z. B. war ich auf einer bestimmten Platz beschränkt, auch sollten alte Ruderas benutzt werden u. s. w.

Bereits früher habe ich von dem weis Staatsminister v. Bernstorff erfahren, daß Sr. Königl. Hoheit der Kronprinz von Preussen ein Verehrer der Baukunst sind, und einmal den Wunsch geäussert haben sollen, nähere Kenntniß von dem hiesigen Christiansburger Schlosse zu erhalten. Mit Rücksicht hierauf gebe ich Ihnen, vielverehrter Freund, anheim, ob Sie vielleicht dem Prinzen die vorliegenden Skizzen bey Gelegenheit zur Ansicht mittheilen, und dabey bemerken wollen, daß ein zweiter Theil dieser Arbeit, vielleicht aber erst nach meinem Ableben, annoch folgen würde; in welchem von der inneren Decoration der Gemächer und des Rittersaals im Schlosse hauptsächlich die Rede seyn wird.

Oftmals habe ich den Vorsatz gefaßt, Berlin und meine dortigen Freunde einmal wieder zu besuchen, und bey dieser Gelegenheit zugleich Ihre neueren herrlichen Bauten in Augenschein zu nehmen, allein vielfache Geschäfte haben mich verhindert, meine Absicht auszuführen. Jetzt, bey meinem hohen Alter, muß ich wol auf die Freude verzichten, Ihnen, bester Freund, einen Besuch abzustatten. Jedoch möchte ich die Hoffnung, noch einmal nach Berlin zu kommen, nicht ganz aufgeben. Auch darf ich vielleicht hoffen, daß Sie einmal in unsere Hauptstadt eintreffen werden? Wie gerne möchte ich einen Freund, wie Sie, den ich so hoch schätze, bey mir sehen!!

Es ist stark die Rede davon, daß der Etatsrath Thorwaldsen in diesem Sommer wieder nach Copenhagen kommen werde. Ich muß um so mehr wünschen, daß dieses Gerücht gegründet seyn möchte, weil an den neueren hiesigen Gebäuden noch Manches fehlt, was erst unter seiner Anwesenheit angebracht werden soll.

Mit den besten Grüßen an Sie und Ihre werthe Familie, sowie an meine dortigen Freunde und Bekannte, die sich meiner erinnern, zeichnet sich mit der ausgezeichtesten Hochachtung

Ihr
ganz ergebener Freund
CF Hansen

Kopenhagen den 18 Juny
1836.

verte


N.S.

Es wird sich in diesen Tagen ein junger Architect, Namens Heylmann aus Altona, der bisher unter meiner Leitung, zum Theil schon als Bauconducteur, zu meiner völligen Zufriedenheit gearbeitet hat, bey Ihnen melden. Dieser junge Mann macht eine Reise durch Deutschland, und hat wirklich viel Talent; so daß ihm das beste Fortkommen zu wünschen ist, und möchte ich denselben eben deshalb bey Ihnen, hochgeehrter Freund, bestens empfohlen haben.

D. s.

Arkivplacering
m30 II, nr. 81
Sidst opdateret 10.05.2011 Print