7.12.1811

Sender

Christian Daniel Rauch

Sender’s Location

Berlin

Information on sender

Brevet har været forseglet.

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Rom

Information on recipient

Udskrift: All Illustrissimo Collendissimo Signor / Il Signor Cavaliere Alberto Thorwaldsen / Professore della Scultura dell’ Academia / Imper. e Reale di San Luca. etc etc / a / Roma.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

The commentary for this letter is not available at the moment.

Document

Berlin 7ten December 1811.

Lieber bester Freund Thorwaldsen

Obgleich ich schon wußte daß auch Sie das Fieber diesen Sommer gequält hatte so glaubte ich doch nicht, daß es Sie so mitnehmen würde, wie ich gestern durch Schadow höre, daß Sie sogar nach Lariccia gezogen sind per mutar aria welches mir unendlich leid thut, und Sie deswegen bedaure. Mir ists freilich gar nicht besser gegangen ich darf sogar noch nicht einmal ausgehen und sitze nun seit 6 Wochen beständig in der Stube und Bette, das Fieber ist aber fort, schon seit 21 Tagen, und bin so erst recht wohl. Wie freue ich mich Sie recht bald wiederzusehen, ich kann Ihnen nicht beschreiben, welche Sehnsucht ich nach Rom und zu meinen Freunden, besonders die des Hauses habe, wovon ich mir schmeichle an Ihnen den Ersten zu haben. Meine Grüße durch den Baron Brown werden Sie kürzlich erhalten haben. den 16ten d. Monats reise ich und Schadow von hier über Wien und München nach Carara ab. Der Kronprinz von Bayern hat mich sehr gnädig eingeladen meine Reise über München zu machen, um mir ein paar Büsten in Marmor aufzutragen etc. etc. sollte dieser Brief sehr schnell gehen so könnte ich vielleicht noch einen Brief von Ihnen in München erhalten. im Fall Sie etwas durch mich an dem Prinzen wollten bestellen lassen. bis zum 18ten 20ten Jan. bleiben wir gewiß in München. – Wäre ich nur erst wieder bei Ihnen! Hier zieht sich das fürchterlichste Ungewitter wieder zusammen, ich glaube es dauert keinen Monat mehr so ist ganz Nord Deutschland im grösten Kriegs Elende und so in Russland wohl sein Ziel suchen wird. – Grüßen Sie alle Freunde und Bekannte besonders Riepenh: und sagen Sie diesen, daß ich alle aufgezeichnete Bücher Ulphila alle Bände, auch die Zeichnungen, Kupfer von ihrem Vater mitbrächte und schon mit dem großen Gips Modelle der Hochsel. Königin vor drei Wochen abgezogen sei, hätte ich einige Subscribenten. Den Schakespare träfe ich noch in Wien. Hoyer war in Wien und Dresden aber hier ist er nicht hergekommen. Grüßen Sie Madm. Uhden, und Signorina Maria, Giansonti. Sig. Laura, Zipavolo und alle, Giovannina. Ihr aufrichtiger Freund

C.R.

Wie angenehm würde es mir seyn ein paar Zeilen von Ihnen [und] den Riepenhaus. in Carrara bei Camillo Landini zu finden. Ich wünsche immer Sie gesund wieder zu sehen, und mich [xxx]t. addio. addio.

Manche gute Übersetzung griechischer Sachen habe ich mir hier verschafft und nach Rom spedirt, ich hoffe wir werden künftig recht vergnügt in dem verödeten Rom leben. Wie Elend, klein, niedlich, aber tres poli kömmt einem hier alles vor gegen Rom, ich habe nur sehr einzelne angenehme Stunden hier gehabt, und an andern Orten ist’s noch weniger. Nun werde ich Rom erst nützen und schätzen können, die Menschen sind von Seiten des Herzens unverbesserlich, aber ihre Ansichten doch ordinär häußlich immer.

Wie glücklich bin ich daß ich an Schadow einen Reisegesellschafter habe und Freund in der Noth. es wäre sonst eine üble Reise in dieser Jahreszeit. Meine Gläubiger trösten Sie doch daß wenn ich ankomme, schon bei Ponte Molle will ich alles baar und rein abbezahlen, addio. Sagen Sie doch an Franz. Riepenh. ich brächte auch eine ganz neue Art Giocatori Hüte mit, aber veredelten, und noch etwas mehr ins naive gienge der Hauptkarakter. ja nicht zu vergessen. einen Gruß von Bussler aus Berlin.

Archival Reference

m3 1811, nr. 37

Subjects

Last updated 22.09.2015