Sophie Magdalene Schilden
København
Conrad Rantzau
Breitenburg
Dag og måned fremgår af brevet og grundet brevets beskrivelse af Thorvaldsens død, er der ingen tvivl om, at årstallet er 1844.
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Coph. d/ 8ten April
Der gute alte Torvaltzen, welcher nun von allen seine Arbeiten ruhig im Grabe liegt, wurde mit unendlicher Feierlichkeit begraben. Ich war bei Tüteng, wo ich alles sehr genau sehen konte. 4 bis 5 Tausent Menschen folgten ihm, 4 Hundert Studenten und 120 Künsteler trugen in verschidene Absitzen sein Sarg, welches mit Lorber Kräntzen und 23 Ordnes bedeckt war. Alles ging in der grösten Ordnung und Ruhe zu. Als sie vor der Frauen Kirche kamen, ging Levetzou voraus um es den König anzuzeigen, das die Leiche [kam?]. So ging der König entgegen und brachte den guten alten Torvaltzen vor der Altar, wo zwey Reden gehalten wurden, die eine gut – die andere miserabel. Daß sein Körper geöffnet ist, weist Du wohl, auf Verlangen des Dockter Jacobsen, welchen die Fontellen, welche Bang ihm gelegt hatte, hatte zu heilen laßen. Man hat gefunden, daß nur im Herzen etwas Verkäöcherung gewesen ist, welche aber so unerheblich ist, und welche vielen Menschen haben, und wo bey sie noch lange hätte leben können. Die letzte Arbeit, wobei er beschäftiget gewesen ist, war Lutter. Acht Tage hat er in der Frauen Kirche gestanden, zwei Tage lag er in Charlottenbg zu Parade in seiner weißen Arbeits Hemde, einen Lohrbeerkrantz auf dem Kopf und umgeben mit alle Orden. Jetzt steht er in der Holm[en]s Kirche, wo er späterhin in sein Mausolæum zu stehn komt, so balde es fertig ist. – Die böse Welt behaupten, dass die Frau v. Stampe gebeten hat, ihr sein Hertz zu schicken, worauf man ihr nicht das Hertz – aber ein Stück Fleisch geschickt hätte.
Zur Parade standt er in Charlottenburg aber im Zimmer, wo alle seine Arbeiten stehen. Die gevöhnliche Ausstellung ist etwas länger ausgesetzt. Hier schicke ich dich alle Gedichte, welche auf Thorwaltzen gemacht sind. Das von Andersen ist meine Meinung nach das schönste, das ist in Musik gesetzt und wurde von Studenten sehr schön gesungen. Gestern kam hier die Nachricht, daß die Neuvermehlten, Printz Fritz mit der Großfürstin, sicher im Juni hier kommen werden um hier zu bleiben. Die Reise im Auslande findet nicht stadt, man glaubt, dass die Grosfürstin schwanger ist.
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Martin Luther, 24. marts 1844, inv.nr. A188 |
Last updated 22.02.2012