19.6.1829

Sender

Gottlieb Götze

Sender’s Location

Berlin

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Rester af segl.

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Rom

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Udskrift: Sr. Hochwohlgeboren, / dem Präsidenten der Academie S. Luca, / Ritter Hoher Orden p p, / Herrn Thorwladsen / zu / Rom

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

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Document

Hochwohlgeborner Hochzuehrender Herr!

Ew. Hochwohlgeboren haben mir mit den schönen Kupferstichen, welche Sie mir durch Herrn Cabinets=Secretair Sasse zu übersenden die Güte hatten, eine auserordentliche Freude gemacht. Ich weis nun freilich gar nicht, wie ich es nehmen soll, und es setzt mich sehr in Bestürzung, daß Ew. Hochwohlgeboren den Preis für diese schönen Kupfer nicht von dem Gelde für die Medaillen abgezogen haben, im Gegentheil haben Sie noch auserdem zu viel Geld geschickt. Zwar haben Sie bestimmt, daß ich Ihnen für die 13 Thler, welche zu viel sind, irgend etwas von Kunstsachen kaufen u schicken sollte, ich bin aber wirklich in Verlegenheit darüber, was ich auswählen soll, um Ihre Zufriedenheit zu erlangen. Noch hat sich keine Gelegenheit gefunden sonst hätte ich schon wieder sowohl meine neueren Medaillen, als auch von andern Medailleurs die neuesten geschickt. Dies ist indeßen nicht hinreichend, denn die hätte ich auch geschickt wenn ich auch nicht Schuld an Ew Hochwohlgeboren zu entrichten hätte. Es wäre vielleicht angemeßen wenn ich für die 13 Thlr noch 13 Medaillen mit Ihrem Bildniße schickte, doch haben Sie vielleicht derselben noch viel, und wünschten lieber etwas anderes zu haben, in welchem Fall ich sehr bitten möchte mir das wißen zu laßen wenn einmal Hr Wolf oder Voigt nach Berlin schreibt. Das will ich denn also nun erst abwarten, ehe ich etwas schicke. Denn ob es Ew Hochwohlgeboren recht wäre, wenn ich z.B. hier die neuesten Kupferstiche oder Steindrücke kaufte, und Ihnen überschickte, ist doch sehr die Frage, es sind dies meist moderne Sachen, die auf die hiesige Lokalität Bezug haben. Doch wenn es Ihr Wunsch sein sollte werde ich suchen darunten etwas angemeßenes auszuwählen, und das denn mit Gelegenheit übersenden.
Für jetzt lege ich Ew Hochwohlgeboren um einstweilen meinen verbindlichsten Dank für die zugesendeten Kupferstiche, die für mich einen sehr großen Werth haben, an den Tag, was ich schon längst gethan haben würde, hätte ich nicht immer vergeblich auf eine Gelegenheit gehofft, zugleich irgend etwas, wenigstens einstweilen einige neuere Medaillen mitzuschicken, was ich nun bis zu aufgefundenen Gelegenheit verspaaren muß, u da sich das wohl noch etwas einzögern kann, so durfte ich, nicht länger anstehen, meinen einstweilige verbindlichste Danksagung hiermit zu machen.
So manchmal kömmt jetzt bis mir der sehnliche Wunsch, Rom und seine Kunstschätze noch einmal, so wie auch Ew. Hochwohlgeboren neuesten Arbeiten, z.B. das Denkmal Pius der 7ten wovon ich das Lobes so viel höre, zu sehen. Aber ja älter man wird, desto mehr Hinderniße stellen sich einem bei Ausführung eines Vorhabens in den Wege, man muß es dann immer mehr u mehr bei frommen Wünschen bewenden laßen bis das letzte Stündlein kömmt u einem allen Wünsche u Sorgen überhebt.
Ew. Hochwohlgeboren bitte ich noch gehorsamst, Herrn Wolf meine Freude darüber zu äusern, daß er seine Reise glücklich vollendet hat, u die Krankheit welche, er wie ich hörte, in Griechenland ausgehalten, unschädlich vorüber gegangen ist; so wie auch die liebe Familie Buti, u Herrn Girometti u Voigt von mir zu grüßen.
Indem ich zu fernerem geneichtem Wohlwollen mich empfehle, verharre ich mit ehrerbietigster Hochachtung

Ew. Hochwohlgeboren

Berlin den 19 Juni
1829

ganz gehorsamster Diener
Götze

Archival Reference

m14 1829, nr. 83

Last updated 10.05.2011