3.8.1828

Sender

Ludwig Kauffmann

Sender’s Location

Rom

Information on sender

Spor af rødt (voks-?)segl.

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Rom

Information on recipient

Seiner Hochwohlgebohren / Herrn Etats Rath / von Thorwaldsen / Ritter hoher Orden. / Roma.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

The commentary for this letter is not available at the moment.

Document

Euer Hochwohlgeboren

habe ich zuerst auf der Allerhöflichste um Deren gütige Nachsicht zu bitten, daß ich mir die Freyheit nehme, denselben mit Nachstehenden beschwerlich zu fallen.
Der Bildhauer Hofer und ich von einer Königl: Wirtembergischen Regierung bestimmt sind, jeden Monat eine Zeichnung zu liefern, wofür uns der Verdienst von c: 15 Scudi zugesichert ist, ich aber für den Monat Iuli unmöglich eine solche vollenden konnte, so würde ich also für den Monat August 2. Zeichnungen zu liefern haben, wodurch mir der für mich so äußerst bedeutende Verdienst von 30. Scudi zufiele. Nun aber war ich durch meine äußerst mißliche Lage gedrungen, meinen lezten Verdienst größtentheils zur Deckung meiner Schulden zu verwenden, da ich 3. Monate zum voraus davon leben mußte. Somit binn ich nun ausser Stand, mir nur das nöthige Zimmer und Material für diesen Monat zu verschaffen.
Euer Hochwohlgeboren hatten die so aeußerst große Güte, in Abwesenheit unseres Gesandten Hr: LegationsRath v. Kölle, dieses Geschäft gütigst zu übernehmen, deßhalb sehe ich mich gedrungen, hiemit die höflichste Bitte an Euer Hochwohlgeboren zu wagen, ob dieselben nicht die hohe Gewogenheit haben wollten, mir mit einem Vorschuße von c: 10. Scudi auf jenen Verdienst von 30. Scudi: aus meiner unaussprechlichen Verlegenheit zu helfen, da unfehlbar biß zu Ende Monats August, so dann meine Arbeit gelifert werden würde, wo solche Summe sogleich mir wieder in Abzug gebracht in orden könnte.
Da ich ohne diese Begünstigung Eurer Hochwohlgeboren außer Stand binn, meine Existenz für den Augenblick auf andere Weise zu sichern, dürfte ich vielleicht von diese so oft ausgesprochener Güte auf das gütigste Willfahren meiner Bitte hoffen, in welchem Falle Euer Hochwohlgeboren mir vielleicht durch Hofer auf das Bequemste eine gütige Antwort zukommen lassen wollten.
Ich würde mir die Freyheit genommen haben dem Herrn EtatsRath meine persönliche unterthänige Aufwartung zu machen, wenn ich nicht gesucht haben würde Euer Hochwohlgeboren so weniger beschwerlich zu fallen.
Der wiederholten Bitte um gütigste Nachsicht, füge ich diese bey, daß mir Euer Hochwohlgeboren die allergrößte Hochachtung beglaubigen möchten, mit der ich die Ehre habe mich zu nennen

Euer Hochwohlgeboren

Rom, 3.ten August
1828

unterthänigsteer Diener
Kaufmann

Archival Reference

m13 1828, nr. 77

Subjects

Last updated 10.05.2011