10.8.1829

Sender

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Stuttgart & Tübingen

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Omnes

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Dateringen fremgår af tidskriftet, hvor teksten blev trykt.

Abstract

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Document

[...]

Canova.

Großer Bildner, es öffnete Dir die verschlossene Vorwelt,
Deinem gelichteten Blick, alles verborgene Gold.
Liebliche Rundung und Fülle, die sinnliche Lust und die
Weichheit,
Ueppige Formen und Reiz nahmst Du in Menge heraus.

Doch wie der Griech’ am natürlichsten ist, so gesellet er
weise
Weiblichem Reize den Ernst männlicher Stärke zur Hand.
So entsteht ein vollkommnes Geschlecht aus der herrlichen
Paarung,
Und die Schönheit erscheint so vom Verstande geführt.

Diese Vermählung erkanntest Du nicht: Dir genügte die
Weichheit,
Und der weibliche Theil ohne den schöpfrischen Bund,
Darum wirkst Du auch nur mit dem Reiz, dem entartenden,
selten
Näherst dem weisen Maaß ruhiger Schönheit Du Dich.

Traurige Zeit, es ist wahr, die griechische Kunst war dem
Leben
Nah’, und es borgte der Gott sich von dem Menschen die
Form.
Aber vorüber ist’s nun, Canova’s Götter, sie lernten
Nur die Tanzkunst der Zeit, die Toilette nur ab.

Pietà.

Eine treffliche That des edlen fühlenden Herzens,
Wenn sie auf blumigem Weg schon in den Himmel uns
führt.

Dann, Canova, hat Dich dies einz’ge unsterbliche Bildwerk
Auch aus des Jrrthums Gewalt in den Olympus geführt.

Thorwaldsen.

Größerer Künstler! es öffnete Dir die verschlossene Vorwelt,
Deinem gelichtetern Blick, tiefer verborgenes Gold.
Und nicht den sinnlichen Reiz, den erhabenen Sinn und die
Hoheit,
Geist und Schönheit, Verstand nahmst Du begeistert heraus.

Darum irrtest Du nicht, in der sinnlichen Hülle Dicht täu-
schend,
Sinnen erscheint nur der Sinn, aber dem Geiste der Geist.
So erkanntest Du sie, wie sie’ist, die Göttliche, Ernste,
So begeisterte sie Dich zum geweihtesten Werk.

Keusch war sie, sic nahm nur zum Schein, zum lieblichen
Sinnbild
Einen weiblichen Leib, einen unsterblichen, um.
Nur als Priester bist Du in ihrem Tempel, und stellest
Auf dem Altar ihr Bild, wo Du sie sahest, ihr auf.

Wär’ es möglich, versucht’ ich’s zu rühmen, was huldreich der
Genius
Deinem Gedanken, was er all’ Deinem Meißel vertrau’t,
Dann auch wüßt’ ich, wie möglich, daß nun der Genius der
Vorzeit
In der Mitwelt so reich, männlich und thätig sich zeigt.

Aber ich schweige. Schon naht in der Kraft der Jugend und
Schönheit
Aus der Wohnung des Zeus mir der geflügelte Gott.
Das ist ewige Jugend, ein himmlischer Leib — und er kündet.
Eben vom Vater gesandt. Dir die Unsterblichkeit an.

[...]

General Comment

Dette er en trykt tekst fra det tyske kunsttidsskrift Kunst-Blatt, op. cit. Kun de passager af teksten, der vedrører Thorvaldsen, citeres her.

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Last updated 11.08.2017