29.11.1838

Sender

Redaktørerne ved Kunst-Blatt, Ludwig Schorn

Sender’s Location

Stuttgart & Tübingen

Recipient

Omnes

Dating based on

Dateringen fremgår af tidskriftet, hvor teksten blev trykt.

Abstract

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Document

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Persönliches.

Kopenhagen, 21. September. So viel man sich allerseits von dem Empfange Thorwaldsens in Kopenhagen versprochen haben mag, die Wirklichkeit hat alle Erwartungen übertroffen. Es zeigte sich ein so allgemeiner Jubel, ein so wahrhafter Enthusiasmus, wie von einem ähnlichen vielliecht nie vorher die Hauptstadt Zeuge war. Das Wetter war am 17. September schlecht, es regnete stark, als Nachmittags gegen 3 Uhr die rothe Flagge auf dem Nikolaithurm aufgezogen ward, aber nichts desto weniger strömten Tausende und abermals tausende zur Zollbude hinunter, um den heimkehrenden Landsmann, den ruhmggekrönten Künstler, jubelnd zu empfangen. Um 4 Uhr endlich ging die Fregatte Rota, welche Helsingör vorbei mit dem Dampfschiffe bugsirt war, auf der Kopenhagener Rhede vor Anker; der Regen hörte auf und ein schöner Regenbogen erschien. Bald ruderte nun eine unübersehbare Schaar von Booten heran, die meisten geschmückt mit Laub und Blumenguirlanden, an allen wehten Festflaggen, geziert mit Emblemen, auf die Feier des seltenen Tages bezüglich. In dem Boote der Studenten wehte eine Fahne, in welcher die Minerva prangte; das Banner der Künstler stellte die drei Grazien dar mit dem Lyra spielenden Amor; über dem Boote der Aerzte sah man den Aeskulap nach Thorwaldsen, und über dem der Seeofficiere, welches den Festreigen eröffnete, den Neptun, während die Hauptflagge über dem Boote des Industrievereins eine weibliche Figur mit Attributen vorstellte, und sofort die andern Boote. Als sie alle nun unter dem Spiele der verschiedenen Musikcorps sich um die Fregatte versammelt hatten, gingen Professor Thiele im Auftrag ihres Präses, des abwesenden Prinzen Christian, mit einem auf pompejanische Weise geschmückten Boot an Bord der Fregatte, um Thorwaldsen zu begrüβen, welcher als er hervortrat, mit einem enthusiastischen Lebehoch empfangen wurde. Unter vollköniger Musikbegleitung ward nun ein vom Professor Heiberg gedichtetes Willkommenslied gesungen, worauf ein Hurrah ertönte, das sich von allen Seiten wiederholte und kein Ende zu nehmen schien. Tief gerührt über solchen Empfang, dankte Thorwaldsen für alle die Liebe und Huld, die rings ihm entgegenströmte. Endlich, nach oft wiederholtem Hurrah, begann die Abfahrt vom Schiffe; Thorwaldsen bestieg ein festlich geschmücktes Boot, welches, von allen übrigen umringt, dem Lande zuruderte. Je näher er dem Lande kam, desto lebendiger wurde es am Strande; endlich konnte man sich nicht länger halten, und ein donnerndes Hurrah tönte dem ehrwürdigen Creis entgegen. Der Enthusiasmus stieg auf eine vielleicht nie gesehene Höhe, als er dei Zollbude erreicht hatte. Nach kurzem Empfange von Seiten der hier seiner harrenden Deputation mit militärischen Honneurs bestieg er den Wagen, der für ihn in Bereitschaft stand, aber im Nu waren die Pferde ausgespannt, und mit der gröβten Ordnung und Regelmäβigkeit bewegte sich der Wagen durch die Amaliengasse nach der Charlottenburg, die ihm zum Wohnsitze bestimmt ist. Es war ein wahrer Triumphzug, unter unaufhörlichen Vivats und begeistertem Jubel gelangte der groβe Meister nach dem Königs-Neumarkt und nach der Charlottenburg, wo das Volk seiner so lange harrte, bis er auf den Altan trat. Am Abend wurde ihm von 150 Künstlern im botanischen Garten ein Fackelzug mit Musik gebracht und dabei ein von Christian Winther gedichtetes Lied ihm zu Ehren abgesungen.

– Am 19. September versammelte sich die Akademie der schönen Künste, um ihren lang vermiβten, ruhmgekrönten Direktor in ihrer Mitte zu begrüβen, und bei dieser Gelegenheit hielt Professor Thiele, als Secretär der Akademie, die Bewillkomnungsrede. – Am 20. wurde Thorwaldsen durch eine Deputation des Kopenhagener Magistrats bekomplimentirt und ihm zugleich angekündigt, daβ die Hauptstadt ihn zu ihrem Ehrenbürger ernannt habe. An demselben Tage ward der Künstler zur königlichen Tafel gezogen und vom König und der Königin huldreichst empfangen. – Thorwaldsen scheint sich einer ungeschwächten Gesundheit zu erfreuen; aber die Zeit hat während einer neunzehnjährigen Abwesenheit sein Haar gebleicht und seinen Rücken etwas gebeugt.

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General Comment

Dette er en trykt tekst fra det tyske kunsttidsskrift Kunst-Blatt, op. cit. Kun de passager af teksten, der vedrører Thorvaldsen, citeres her.

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Last updated 11.07.2017