Karl von Kolb
Rom
Jonas Collin
Rom
Ingen udskrift
Tilskrift: SrHochwohlgeboren / Herrn Conferenz Rath von Collin / Großkreutz & & & / Copenhagen.
Dateringen fremgår af brevet.
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ank. 4 Jul.
No 95
Euer Hochwohlgeboren
Müßen Sich nicht wundern, da ich erst heute wieder über die Angelegenheit bey Torlonia eC Bericht erstatte. – Nicht früher als gestern Morgen habe ich von dem Advocaten der Herren Torlonia, Pagnionalli, eine Antwort erhalten können. – Herr Bravo sagte mir gestern Abend, daß er Euer Hochwohlgeboren bereits vor mehreren Tagen Nachricht davon gegeben habe, so daß Sie also das etwas verwickelte Verlangen der H. Torlonia eC kennen; – die Summa deßelben ist, daß diese Herren die Verantwortlichkeit der Auslieferung des Geldes nicht übernehmen, sondern das Geld, der Form nach, bey einer hiesigen Depositen Bank, dem Monte di Pietà, hinterlegen wollen, welche Depositen Bank dann selbst zuzusehen hat, daß sie das Geld an den ersten Mann überweist. Wie die Herren bereits abgesprochen haben, soll sich der Advocat Ricci bey dem Director des Monte di Pietà verwenden, damit die Vollmacht welche auf die Herren Bravo und Ricci lautet anerkannt wird, und hier auf soll das Geld dann neuerdings bey Torlonia im Namen des Museum’s deponirt werden, um nachher auf Befehl deßelben Museums durch die H. Torlonia eC an ihren Correspondenten in Copenhagen übermacht zu werden, welch letzterer dann dafür zu sorgen hat, daß das Geld wirklich in die richtigen Hände kommt.
Auf dise Art garantiren sich die H. Torlonia zwar von allen Seiten, in deßen wird die Sache, nach meiner Ansicht, unnütsiger Weise verlängert und vertheuert, auch ist es zu erwarten, daß nachher wieder neue Schwierigkeiten über der von dem Museum zu gebenden Befehle und über die Anerkennung der Representanten deßelben vorkommen werden. – Ferner fällt der Grund des Aufhörens der Zinsen von selbst fort, denn Torlonia werden sich (wie jeder Kaufman es thun würde) weniger Intresse zu zahlen, wenn das Geld nicht mehr auf Thorwaldsens Namen bey ihnen steht, und sie es bereit halten müßen es zu Verfügung des Museums zu stellen.
Die Sache wäre weit einfacher gewesen, wenn das Geld wirklich, statt blos formaliter, in der Depositen Bank hinterlegt würde, da die Testaments Executoren, nach hinlänglichem Ausweiß, dann ohne Weiteres darüber verfügen könnten. –
Es hat sich in dem letzten Conto corrent der H Torlonia eC den ich Euuer [sic] Hochwohlgeboren abschriftlich mittheilte, eine Differenz von Scudi 800. – gegen den in den Papieren Thorwaldsens vorgefundenen frühen Rechnungsauszug ergeben, welche Differenz von drey vergeßenen Zahlungen herrührt. – Ich habe bisher noch verschoben die Vorlegung der sämmtlichen Quittungen zu verlangen, da diese Operation, welche die Sache einer Stunde ist ohne aller Gefahr bis zuletzt verschoben werden kann, weil die Quittungen zweifelsohne ganz in Ordnung sind. – Diese Operation könnte als gleichbedeutend mit der Anerkennung des Conto corrent (der Feststellung der Summe) angesehen werden, und da Euer Hochwohlgeboren vorbehalten haben, über diesen Punkt noch fernere Befehle zu geben, so habe ich die Sache bisher ruhen laßen. –
Genehmigen Euer Hochwohlgeboren indeßen die erneute Versicherung meiner vorzüglichen Hochachtung mit welcher ich die Ehre habe zu seyn
Rom den 18. Juny 1844.
Euer Hochwohlgeboren
ganz ergeber Dr
Kolb.
[På den anden led i venstre margen på første side:]
Fremlagt i Cftrd Thorvaldsens Bo d 13 Juli 1844
GustBrock
Last updated 24.08.2011