Bertel Thorvaldsen
Montenero
Ludwig 1.
Dateringen fremgår af brevet.
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Montenero bei Livorno. d. 17te. August
1813
Durchlauchtigster Prinz!
Gnädigster Herr!
Ew königliche Hoheit werden gütigst verzeihen, daß ich mir die Freiheit nehme, Höchstdieselben mit wenigen Zeilen an mich zu erinnern, und über diejenigen Aufträge, so Sie mir zu übertragen geruhten, einige Auskunft zu geben. Meine beständig an nervösen Fiebern leidende Gesundheit nöthigte mich vor ungefähr einen Monat Rom zu verlaßen, ohne die Restaurationen anfangen zu können, die Höchstdieselben mir zu übertragen geruhten. Der Herr Baron von Schubart, der sich zu der Zeit in Rom befand, nöthigte mich einige Zeit auf seinen schönen Landsitz zu Montenero zuzubringen, um die Seebäder zu gebrauchen, welches denn auch eine solche außerordentlich glückliche Veränderung in meinen Gesundheitsumständen bewirckt hatt, daß ich hoffe in einigen Wochen vollkommen hergestellt nach Rom zurückzukehren. Für meine erste und nothwendigste Arbeit werde ich es halten, die Restaurationen sogleich anfangen zu laßen, um der Gnade einigermaßen nachzukommen, mit der mich Euer königliche Hoheit beehren. Sollten Euer Hoheit in irgend einer andern Sache über mich disponiren wollen, so bin ich bereit mit Freudigkeit alles zu erfüllen, was in meinen Kräften steht.
Schon in meinen früheren Briefen wollte ich mir die Freiheit nehmen, Euer Hoheit den jungen Bildhauer Schadow zu empfehlen, der seit seiner Rückkunft aus Deutschland in Rom außerordentliche Fortschritte gemacht hatt, und sich neuerdings durch mehrere Arbeiten auf das vortheilhafteste ausgezeichnet hatt. Er ist ein junger Mann, deßen Talent, ausdauernder Fleiß und Liebe zu seinem Fach in jeder Rücksicht Euer Hoheit gnädigste Protection verdient. Zu seiner Aufmunterung sowohl, als auch um ihn Gelegenheit zu verschaffen, sein Talent glänzender auszubilden, und ihn in dieser für ihn sehr üblen Krises zu erhalten, zur Fortsetzung seiner Studien in Italien, wage ich es Euer Hoheit zu bitten, ihm einige Büsten zu übertragen, indem ich mit vollem Vertrauen auf sein Verdienst dafür einstehe, daß dieselben zu Euer Hoheit Befriedigung ausfallen solten. Noch einmal bitte ich Höchstdieselben um Verzeihung, daß ich für diesen jungen Mann um etwas anhalte, allein im Vertrauen auf Höchstdero Güte und auf sein Verdienst halte ich es für meine Pflicht als älterer Künstler jugendliches Talent und Fleiß hervorzuheben, wo ich es vermag.
Mit der tiefsten Hochachtung empfehle ich mich der gnädigen Erinnerung Eurer königlichen
Hoheit Höchstdero
ergebenster Albert Thorwaldsen
Last updated 22.02.2012