Redaktørerne ved Allgemeine Moden-Zeitung
Leipzig
Omnes
Dateringen fremgår delvis af dokumentet; nærmere begrundelse er under udarbejdelse.
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(…)
(Thorwaldsen’s Grab.) Aus einem im “Athenaeum” mitgetheilten Schreiben, datirt Copenhagen, den 25. Septbr., worin Thorwaldsen’s Museum mit seinen Kunstschätzen geschildert ist, entlehnen wir folgende Stelle. “Ein kleines Zimmer im oberen Stockwerke, — enthaltend die Geräthschaften des großen Meisters, noch ganz in derselben Anordnung, wie bei seinem Tode, und die Büste Luther’s, die er an demselben Tage angefangen, welcher der letzte seines Lebens war —, besitzt ein eigenthümliches Interesse und zieht die Seele sogar noch gewaltsamer als all’ die Kunstwerke rings umher zu dem Grabe, welches inmitten des Hofraums emporsteigt und die modernden Gebeine Desjenigen in sich verschließt, welcher diese mannichfaltigen Denkmäler seinem eigenen Genius errichtete.
Am 17. Septbr. dieses Jahres, früh um halb vier Uhr, wurden Thorwaldsen’s irdische Ueberreste aus der Frue Kirke (Frauen-Kirche) in aller Stille und ohne Gepränge hierher gebracht. In letzterer waren sie seit dem Tage beigesetzt gewesen, an welchem der König und die Königin von Dänemark den Sarg, getragen auf den Schultern eines trauernden Volkes, in der Sacristei empfangen hatten. “Obwohl nun,” wie ein ausgezeichneter Landsmann Thorwaldsen’s gesagt hat, “ein Grab hier ist, so schweben doch nicht die Schauer des Todes um diesen Ort, denn er ist ja beseelt von jenem höheren Leben, welches nie erlöscht und um den Todten eine Glorie verbreitet; ja man vergißt die irdischen Ueberreste über der Betrachtung der herrlichen Schöpfungen des unsterblichen Geistes.”
“Es ist,” sagt derselbe Schriftsteller, “nicht eine Sammlung der Werke verschiedener Künstler und verschiedener Schulen, verschiedener Perioden und verschiedener Klimate, welche den umgiebt, der an diesem Grabe steht und sein Auge nach den auf allen Seiten offenen Hallen schweifen läßt, nein, es sind die Schöpfungen eines Geistes, eines Lebens; — und hier können wir die Geschichte und Entwickelung dieses Lebens Schritt für Schritt verfolgen. Wir überblicken die Einflüsse, welche es erhalten und die Pfade, die es für sich selbst angebahnt hat. Wir vertiefen uns in die reichen Schätze jenes Geistes, welcher das menschliche Leben in allen seinen mannichfaltigen Verschiedenheiten und Wechseln wiedergespiegelt zu haben scheint, — denn jeder schöne und große Gedanke, jedes edele Gefühl, welches sich in der Menschenbrust regt, ist hier erfaßt und fest gehalten. Das sorglose, fröhliche Wesen der Kindheit, der tiefe Ernst und die erhabene Heiterkeit der Tugend, — das Lieblichste, Zärtlichste und Anmuthigste — alles was männlich und heroisch ist — tritt hier verkörpert und in den Formen der Wahrheit und Schönheit vor das Auge.”
— s —.
Dette er en trykt tekst, som blev udgivet i Allgemeine Moden-Zeitung, No. 45, 1848.
Last updated 04.01.2016