Mein theuerster Herr
StaatsRath
Ich beeile mich Sie zu benachrichtigen, daß ich heute nicht bey dem Herrn General v. Lepel, sondern bey unserm Gesandten, dem Grafen Gourieff speisen werde; demnach ersuche ich Sie, da es Ihnen gewiß beschwerlich seyn würde, mich abzuholen, ohne mich zu Ingres zu gehen; ich würde denn – nach 9 Uhr Abends – gerade nach der Academie de France kommen, um mir die Freyheit nehmen, Sie, theuerster Freund, herausrufen zu lassen, um mich denn gütigst vorzustellen. Steht Ihnen dieses an, oder haben Sie mir einen andern Vorschlag darüber zu machen ? In jedem Falle, nehme ich mir die Freyheit, Sie um einige Worte schriftlich Antwort zu bitten, denn bey dieser Gelegenheit könnte ich dann, die von Ihnen neulich erbetenen Schriftzüge des berühmten Thorwaldsen erhalten, um die mich ein Freund, der eine Autographen Sammlung besitzt, ersucht hat.
Genehmigen Sie die Versicherung der ausgezeichneten Hochachtung
Ihres
Donnerstag | ergebenster Freund |
d. 19 Maerz | Kiel. |