Maxen am 2te. Juny
1841.
Mein lieber, verehrter Herr Thorwalsen
Eben lese ich in den Zeitungen, daß Sie in Berlin eingetroffen, u da will ich nun wissen, ob mir endlich, die lang zugenährte Hoffnung erfüllt sehen werden Sie bey uns in Dresden u in unsren Maxen zu sehen? – Sie müssen bey uns wohnen, bitte bitte, Sie sollen wie zu Hause sich befinden, einen kleinen Salon zum Empfangen u eine bequeme Schlafstube dabey haben! Nun geben Sie uns, oder lassen uns vorher eine Nachricht schreiben, damit wir nach der Stadt kommen, u Ihnen entgegeneilen können, auch möchten wir wohl wissen, ob Sie über Leipzig reisen! –
Sehen Sie Herrn von Cornelius so laßen wir ihn u seine liebe Frau u Tochter herzlich grüßen! – Nicht wahr, Sie kommen zu uns, wie sonst, soll Kaffe u Cigarre bereit sein, u ich will Sie recht pflegen, wie einst in Rom, wenn Sie uns noch so freundlich zugethan sind! –
Mein Mann empfiehlt sich Ihnen tausendMahl u wir zählen die Stunden bis zum Wiedersehen, unsres lieber, herrlichen Signor Alberto!
Friederike Serre