30.7.1828

Afsender

Christian Karl Josias von Bunsen

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Rom

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Karl Friedrich Schinkel

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Ingen udskrift.

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Dokument

Rom den 30sten Julius 1828

Wehrtester Herr und Freund.

Einliegende zwei Briefe an Sie und Herrn Brandt sind allerdings nicht sehr frisch mehr, und sollten außerdem mit den großwuchtigen Paketen zugleich ankommen: allein es ist dieß die erste Gelegenheit die sich darbietet, und dazu eine solche die mir nicht erlaubt eine Rolle mit zu senden. Wahrscheinlich wird Herr Reisiger diese letztere mitnehmen, wenn er die Rückreise antritt. Die beiden bezahlten mancii (laut Quittung) sind de jure.

Vor einigen Tagen hat uns Ihr dänischer Jünger mit Grüßen und Nachrichten von Ihnen erfreut. Camuccini wartet mit großem Verlangen auf Antwort wegen der Marmi &c. Er sagt, er habe Ihnen zweimal geschrieben und wolle zum Drittenmal schreiben, ich habe ihm von Ihren endlosen Arbeiten gesagt und hinzugefügt daß Ankaufe Seitens der Regierung einen großen giro durchgehn müssen, ehe man etwas definitives darüber zu schreiben im Stande sei. –

Mit dem Grafen v Ingenheim habe ich an Dr Wagen geschrieben, und ihn um Antwort wegen des ihm gethanen Vorschlags gebeten. Ich wünschte nichts mehr als daß er die Fortsetzung des Werks übernähme, aber ich muß bald eine Gewißheit über seine Absichten haben, weil bei einem angefangenen Werke die erste praktische Rücksicht ist daß es fortgesetzt und vollendet werde. Ich kann mit meiner Erklärung an Cotta warten bis as abgesendete Ms. in seinen Händen ist – was gegen Ende August sein wird – aber dann muß ich ihm entweder meinen Vorschlag mittheilen, oder ihm anheimstellen einen Schriftsteller ad hoch hierher zu senden, dem ich die Papiere übergebe. Ich bitte Sie dieß Herrn Dreyer mit meinen herzlichsten Grüßen zu sagen. –

Bartholdy’s Tod wird Sie wie uns alle überrascht haben. Sie werden wissen daß er an einen verheimlichten Leibesschaden gestorben ist, der ohne alle Gefahr geblieben sein würde, wenn er eine Monat früher, wo er ihn erhalten, ärtzliche Hülfe gesucht hätte. Es ist unbegreiflich wie man bei großer Klugheit an einer der großen Schwachheiten sterben kann! Er läßt herrliche Sachen nach: Bilder gegen 400, worunter die größere Helfte altitalienische. Ein Freund vom ihm sagt mir, er habe diese Sammlung von Werken der alten Schule aus die Speculation der Kauf des Kronprinzen gemacht: sie übrigens ganz geheim gehalten (sie waren oben in einer verschlossenen Dachstube) weil er im Publicum gegen diese Schule aufgetreten war. Seine geschnittenen Steine sind als Legat vermacht, aber seine Pasten nicht: diese und die Majoliche kommen also auch nach Berlin. Ich vermuthe daß sein Schwager und Testaments Executor sich sogleich auf den Weg nach Rom machen wird, wie er wünschte. –

S. M. hat mir durch den Hr. Fürsten zu Wittgenstein befohlen, für den Betrag von 750 Scudi die hier zur Bezahlung des Mosaiks deponirt waren eine Kunstsache zu kaufen: ich möchte am liebsten eine Sculptur oder ein Mosaik dafür ankaufen, sonst etwa eine tazza, wie ich denken kann daß sie dem König gefällt. Wenn Sie mir etwas in specie angeben könnten, so wurde ich Ihnen sehr verbunden sein, denn solche Aufträge sind sehr häkelig.

In der Hoffnung bald erneuete Nachricht von Ihren Wohlsein zu erhalten, mit unveränderlicher Ergebenheit

Der Ihrige

Bunsen

Stur hat einen herrl. Plan des alten Roms gezeichnet,
und ist in der größten Thätigkeit.

Arkivplacering

m30 II, nr. 92

Sidst opdateret 10.05.2011