30.4.1844

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Dänemark. Kopenhagen: Nachträgliches über Thorwaldsens Behandlung.
[…]

Dänemark.

Kopenhagen, 16 April. Der in Nr. 94 der Allgem. Zeitung mitgetheilte Correspondenzartikel über Thorwaldsens Tod hat dem hiesigen Blatte Fädrelandet, ohne Berichtigung oder Commentar, auch die Andeutung entnommen daß die Ursache des plötzlichen Dahinscheidens Thorwaldsens in dem auf Anlaß Ihrer Maj. der Königin eingetretenen Wechsel seiner ärztlichen Behandlung, und in dem von seinem frühern Arzte wenigstens für sehr bedenklich erklärten Wagestück der Schließung einer Fontanelle gefunden werden könne. Wodurch das Fädrelandet bestimmt ward in den ersten Augenblicken der Bestürzung über den so unerwartet gekommenen schmerzlichen Verlust dem allgemeinen Gefühl der Trauer durch eine solche an sich höchst unwahrscheinliche Vermuthung auch das der Bitterkeit beizumischen, ist bisher nicht aufgeklart worden. Wir wollen in eine Erforschung dieser Gründe auch nicht weiter eingehen, da diese so wenig als die bereits hierüber stattfindende Polemik für die Leser der Allgem. Zeitung ein wahres Interesse darzubieten geeignet seyn würde. Wir müßten es aber beklagen wenn der allem Anschein nach aus nicht reinen Motiven hervorgegangene, gegen den Arzt Ihrer Maj. der Königin gerichtete Angriff im Auslande die Meinung verbreiten sollte daß Thorwaldsen den Händen eines ungeschickten und ungewissenhaften Arztes anvertraut gewesen, und daß sein Tod durch ein ausgeführtes Wagstück beschleunigt oder herbeigeführt worden sey. Wir fühlen uns gedrungen einer solchen Meinung dadurch zu begegnen daß wir der Vermuthung des Fädrelandet die über allen Zweifel erhobene Gewißheit, die Thatsache entgegenstellen daß Thorwaldsens zwei Fontanellen nicht geschlossen gewesen sind. Aus dem veröffentlichten Ergebniß der von niehrern hiesigen Aerzten vorgenommenen Obduction geht hervor daß an beiden Schienbeinen unter den Knien eine offene Fontanelle sich befand. Durch diese Thatsache wird die Grundlosigkeit der Anschuldigung gegen den Oberarzt Jacobsen dargethan, einen Mann der sich nicht nur der größten persönlichen Achtung, sondern auch im weitern Kreise des ausgezeichneten Vertrauens als gewissenhafter, sorgsamer und erfahrner Arzt erfreut. Erinnern wir uns der schönen Milde die Thorwaldsens innerste Gesinnung im Leben war, erinnern wir uns des hohen Friedens der auf den Augen des Entschlafenen ruhte, so können wir uns des wehmüthigen Gedankens nicht erwehren daß sein Andenken durch Anfeindung und Verdächtigung eines Mannes der von ihm geschätzt ward und mit Recht sein Zutrauen besaß, wenig geehrt wird.

Generel kommentar

Dette dokument blev trykt i Allgemeine Zeitung, Nr. 21.

Arkivplacering

Thorvaldsens Museums Småtryk-Samling 1844, Allgemeine Zeitung 30.4.

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Sidst opdateret 07.03.2015