No. 2566 af 10318
Afsender Dato Modtager
Sulpiz Boisserée [+]

Afsendersted

Stuttgart

Afsenderinfo

Rødt segl.
Poststempel: HAMBURG F.T.M.u [xxxxx] 28 [xx] / STUTTGART

18.6.1820 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

Bertel Thorvaldsen [+]

Modtagersted

København

Modtagerinfo

Udskrift: Sr Hochwohlgeboren / Herrn EtatsRath [xxx]d Thorwaldsen / Bildhauer / Ritter des Daneborg ordens und [xxxxxx] [xxxx] / im Copenhagen

Resumé

Boisserée indviede ved fejringen af Goethes 70 års-fødselsdag Thorvaldsen i sin plan om et mindesmærke for Goethe. Nu er en forening konstitueret med 15 fremstående borgere fra Frankfurt samt 4 udenbys og med Boisserée som formand. Han vedlægger en afskrift af sit forslag fra 1819 og spørger, om Thorvaldsen vil bidrage med en relieffrise, og om han kan billige emnet for denne. Subskriptionen skal begynde ved Goethes næstkommende fødselsdag, så et hurtigt svar er nødvendigt. Boisserée har læst Friederike Bruns omtale af Thorvaldsens arbejde i Vor Frue Kirke og spørger, om ikke J.L. Lund vil tegne tegninger efter hans seneste relieffer; i givet fald vil han sørge for, at de bliver stukket og gengivet i J.F. Cottas Kunstblatt.

Se original

Als ich vorigen Sommer das Glück hatte mit Ihnen in Frankfurt zusammen zu seyn und wir Goethes 70en Geburtstag feierten sprach ich Ihnen vor den Wunsch, dass diesem grossen Dichter ein Denkmal gesetzt werden möchte. – Ich hatte mir damals sowohl für das Denkmal selbst als für die Mittel und Wege es zu erreichen einen Vorschlag ausgedacht, von den ich glaubte, dass er einigen Beifall finden könnte. Überzeugt dass man bey Unternehmungen, welche wie diese, auf die Theilnahme des Publikums sind, mit der grössten Vorsicht zu Werk gehen muss, theilte ich meinen Vorschlag Anfangs nur ein Paar meiner vertrausten Frankfurter Freunde zur Prüfung mit. Diese fanden ihn ausführbar und bereitete während diese Winter das Sache so weit vor, dass sich ein Verein bildete, welcher das zur Stand zu bringen beschloss. Der erster Schritt war von den Magistrat eine angemessene Platz zu fordern; da dieser aber nicht entscheiden konnte ohne andere Behörden Rath zu ziehen und ohne schliesslich die Einwilligung des Bürgercollegs erhalten zu haben, erzog es sich schon in die Länge. Nun aber ist alles nach Wunsch entschieden. Der Verein hat dem zu folge förmlich constituiert, hat meinem Entwurf zu Grunde gelegt und Aufträge zur den nöthigen Überschlagen gegeben. Das Verein besteht aus 15 meist der angesehenster Männer in Frankfurt und vier Auswärtigen. Unter den Frankfurter befindet sich Schöff von Guaita, Staatsrath von Bethmann, Pfarrer Kirchner, Senator Thomas, Senator Brentano, Banquier Metzler, Stadtbaumeister Hess und anderen; zu den auswärtigen Mitglieder gehöre ich selbst, auch hat mich der Verein zum Vorsteher und meinen Freunde Guaita und Thomas zum Stellvertretern, sodann die Hrn Bethmann, Brentano und Metzler zu Schatzmeistern gewählt. Wegen der Entfernung meiner Wohnortes und wegen meinen vielen anderen Geschäften und Obliegenheiten die Ehre der zugedachte Amter abgelehnt und mir bloss die Leitung des artistischen Theils vorbehalten.

Erst nachdem ich Sie mit diesem Stande der Dinge bekanntgemacht habe, gelange ich zum eigentlichen Zweck der gegenwärtigen Briefes und das ist kein anderer als Ihnen eine Abschrift meines Entwurfs mitzutheilen, und Sie zu bitten, mir darüber ganz offen Ihre Meinung zu sagen, und sich gütigst zu erklären ob Sie die Ausführung das Ihre zugedachten Basreliefs übernehmen möchten und welche Summen dazu erforderlich wäre ?

Ich habe nicht vergessen, dass Sie mit Bestellungen überhauft sind aber auch nicht, dass Sie mir geäussert, Sie würden sich darauf abhalten lassen, andre Werke zu unternehmen, wenn Ihnen eine Aufgabe vorkäme, die Sie sehr anspräche. Meine Hoffnung grundet sich nur Hauptsächlich darauf, dass Sie Ihre Meisterhand gern zur verherrlichung eines Denkmals anwenden würden, welche dem Dichter, den auch Sie so hochverehren, von den deutschen Vaterland errichtet werden soll.

Rücksichtlich das zum Basrelief vorgeschlagenen Gegenstandes käme es sodann, nur darauf an, dass Sie ihm, wie ich wünsche, Ihren Beifall schenken oder wenn das nicht ganz der Fall seyn könnte, dass wir uns über etwaige Abänderungen verständigten. Schreiben Sie mir gefälligst hierüber sowie über den ganzen Entwurf mit der vollsten frei müthigkeit. Nur bitte ich recht sehr, antworten Sie sobald möglich, denn man wünscht zum das jährigen Geburtstag des Dichters, das ist am 28. August, die Subscription zu eröffnen, und eher das geschehen kann, muss doch eine Übersicht über die Art und Weise der Ausführung haben, und wissen ob wir rücksichtlich Ihrer Theilnahme auf die Erfüllung unserer Wünsche rechnen dürfen ? Überdem aber bitte ich den Entwurf niemanden mitzutheilen weil der Verein aus sehr begreiflichen Gründen beschlossen habe sich geheim zu halten bis alles entschieden ist.

Sollten Sie auf Ihrer Rückkehr nach Italien wieder durch die Hiesigen Gegenden kommen, so liesse sich mündtlich viels noch besser besprechen lassen. Sie sich aber dadurch nicht abhalten, mir vorlëufig auf meine Fragen zu antworten und haben Sie die Güte, im Fall die Reise Stattfindet, Sie mögen nun durch diesen Theil von Deutschland gehen oder nicht, die Zeit einigermassen bestimmen, damit ich mich danach richten kann, sowohl um Sie zu treffen, als um Ihnen Briefe zuzusenden.

Es wäre uns alle die grössten Freude, wenn wir Sie wieder bey uns sehen könnten. Über Ihren Arbeiten in Copenhagen, namentlich die Täufe und der Abendmahl haben wir Nachrichten von Frau Brun im Kunstblatt gelesen, das ist nun schon gut, weil man gern von Ihnen und Ihren Arbeiten hört, aber einen deutlichen Begriff erhällt man dadurch nicht. Dazu müsste man dabei seyn. Könnte Professor Lund oder sonstein geschicktes Zeichner nicht der gleichen entwerfen ? Hr. Cotta würde hier mit dem grössten Dank für sein Kunstblatt honorieren und ich wollte schwer Sorgen tragen, dass hier gut gestochen würden. Alle Kunstfreunde hätten eine Reihen lang entbehrte Befriedigung daran.

Dannecker ist jetzt mit der Draperie seines Christus beschäftigt sodann vollendet er die Psycke und hat eine weibliche Figur für das Grabmale des Prinzen von Oldenburg angefangen. Er so wie sein Schwager Rapp und Familie, mein Bruder und Hr. Bertram grüssen mit die besten wünschen.
Leben Sie recht wohl, und geben Sie uns bald angenehme Nachricht

Mit innigster Verehrung

Sulpitz Boisserée

Stuttgardt am 18 juny 1820

Arkivplacering
m6 1820, nr. 20
Thiele
Omtalt hos Thiele III, p. 65-66.
Andre referencer

Christian von Holst: Johann Heinrich Dannecker. Der Bildhauer, Stuttgart 1987.

Emneord
Bestillingen til monumentet for J.W. Goethe · Bestillingen til Vor Frue Kirke · Monumenter, samtidige personer · Rejsen til Danmark, juli-oktober 1819 · Rejsen til Rom, august-december 1820
Personer
Johann Baptist Bertram · Simon Moritz von Bethmann · Melchior Boisserée · Friederike Brun · Johann Friedrich Cotta · Johann Heinrich von Dannecker · Johann Wolfgang von Goethe · J.L. Lund · Gottlob Heinrich Rapp
Værker
Sidst opdateret 22.05.2020 Print